ISBN-13: 9783640766291 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: Pending, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Institut fur Ethnologie), Veranstaltung: Seminar: Pilgerschaft, Mission, Vertreibung: Formen religioser Ortsbindung und Migration, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Aleviten schatzungsweise etwa ein Viertel der Gesamtbevolkerung der Turkei ausmachen (Wunn 2007:98) und ungefahr eine halbe Mio. in Deutschland leben ( Motika/ Langer 2005: 74)1. Es gibt jedoch vielfaltige Grunde, weshalb die Aleviten lange wert darauf legten auch unbekannt zu bleiben. In der Turkei bietet sich dieser Bevolkerungsgruppe folgende Situation: "Aleviten ...] zahlen zu den traditionell durch die sunnitische Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzten Gruppen. Erlittene Diskriminierungen und die okonomische Marginalisierung setzen diese unter zusatzlichen Migrationsdruck." (Motika/ Langer 2005: 75) Diese Unterdruckung hat sie - zum einen- in der Vergangenheit dazu bewogen ihre Identitat geheim zu halten (dieses Verhalten wird takiye genannt) und sich in Randbezirken (z.B. im Gebirge) anzusiedeln. Zum anderen tendierten viele im letzten Jahrhundert zur Migration. Wahrend des Revivals des Alevitentums in den 80er Jahren in Deutschland -wahrend dessen die Aleviten die takiye aufgaben- wurden hier zahlreiche alevitische Vereine gegrundet. Diese Vereine arbeiteten und arbeiten immer noch an einer alevitischen Erinnerungskultur und waren von da an Trager der rituellen Praxis. Das wichtigste Ritual der Aleviten ist der Cem. In dieser Hausarbeit mochte ich mich nun mit der Art der Ausfuhrung dieses Rituals in der deutschen Diaspora beschaftigen. Um mich diesem Phanomen des sozusagen "mit-immigrierten" Rituals anzunahern mochte ich mich des Konzeptes des "Ritualtransfers" bedienen. Dieses wurde an der Ruprecht-Karls-Universitat im Rahmen des SFB 619 RITUALDYNAMIK entwickelt.