ISBN-13: 9783322983350 / Niemiecki / Miękka / 1952 / 89 str.
Die moderne Wirtschaft ist keine Natural-, sondern eine Geldwirtschaft. Ihre Grundlage ist nicht der Tausch, sondern der Kauf. Das Geld ist hierbei der Mittler: es wird zum Zahlungsmittel. Die fortgeschrittenen Methoden der Produktion haben zu einer sehr weit gehenden Arbeitsteilung und Spezialisierung gefuhrt, damit aber zu einer Allverbundenheit und daher einer uberaus grossen Komplizierung der Wirtschaft. Diese Entwicklung der Technik und der Wirtschaft macht es notwendig, entsprechende Methoden des Zahlungsverkehrs einzufuhren, Methoden, die arbeitsparend, schnell durchfuhrbar und vereinheitlicht sind. Das ist nichts anderes als eine Anpassung des Zahlungsverkehrs an den technisch-wirtschaftlichen Fortschritt. Daher musste neben dem Bar verkehr in steigendem Masse der bargeldlose Zahlungsverkehr durch gefuhrt werden. Seine Formen sind insbesondere Scheck und Uberweisung, beide an eine Kontenfuhrung bei Banken oder Sparkassen gebunden. Diese an sich nur naturliche Entwicklung des bargeldlosen Zahlungsver kehrs, zunachst nur entwickelt, um die Zahlungsvorgange einer arbeits teiligen Wirtschaft zu rationalisieren, hat aber auch eine weitreichende bankpolitische Auswirkung, und dies sowohl fur die Geschaftsbanken als auch die Zentralnotenbank. Denn der bargeldlose Zahlungsverkehr ist Grundlage der Kreditschopfung. Diese aber ist Kaufkraftschopfung in genau demselben Masse wie die Notengeldschopfung der Zentralnotenbank, nur dass letztere dabei die so wichtige Aufgabe der Stabilitat der Wahrung zu erfullen hat - als allein verantwortliche Stelle -, wahrend die ubrigen Kreditinstitute diese Verantwortung nicht tragen, obschon auch sie den Geldumlauf durch ihre Kreditschopfung stark beeinflussen konnen. Wah rend die Notenbank an die Grenzen der Notenemission sehr bald stosst, finden die ubrigen Kreditinstitute diese Grenze "in sich" nicht."