ISBN-13: 9783656448488 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 64 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Philosophie - Epochenubergreifende Abhandlungen, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Hegel und Marx ist 'Dialektik' zu einem Schlusselbegriff modernen Philosophierens geworden: kaum ein Autor, der sich nicht in irgendeiner Weise zu diesem Thema auert. Dabei polarisiert dieser Begriff oder vielmehr das methodische Vorgehen, das er bezeichnet, wie nur wenige sonst. Von den einen als Alleinherrscherin im Reich des Denkens, als einzig fahiges und gultiges Mittel zur Erklarung von Welt, Geschichte und/oder Gesellschaft angesehen und mit fast magischen, heilsrelevanten Kraften ausgestattet, sehen die Gegner der Dialektik - um nur die Extrempositionen zu nennen - in ihr ein esoterisches, auf einem Totalitatsmythos aufgebautes dogmatisches System, das sich durch seine Begriffskonstrukte und -unterschiebungen, vor allem die Flucht in den Widerspruch, gegen jede Kritik von auen immunisiere, damit der Manipulierbarkeit der Wahrheit Tur und Tor offne und zum Mibrauch durch totalitare Ideologien geradezu einlade (so z.B. Topitsch oder Popper ). Seit dem Ende der totalitaren 'sozialistischen' Staaten in Osteuropa zwar etwas in Mikredit geraten, schmuckt sich doch noch manches Feuilleton, mancher (popular-)intellektuelle Diskurs mit einem eingestreuten 'Dialektik/dialektisch' als Schlagwort. (Sogar Bucher wie 'Dialektik fur Manager' sind auf dem Markt.) Da die Hegelsche oder Marxsche/marxistische Auspragung der Dialektik, die letztendlich Karriere gemacht hat (in welch miverstandener oder verunstalteter Form auch immer), nur eine Konzeption ist, die sich in der Geschichte dieses Begriffs erst relativ spat herausgebildet hat und mit fruheren und den fruhesten Ansatzen fast nichts mehr zu tun hat, soll in dieser Arbeit gezeigt werden, indem markante Positionen in der philosophiegeschichtlichen Formung dieses Terminus dargestellt werden.