ISBN-13: 9783531128832 / Angielski / Miękka / 1997 / 241 str.
Schon einmal, Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre, gab es in den Lite raturwissenschaften Stimmen, die eine objektive, nicht wertende Betrachtung der Trivialliteratur einklagten. Es blieb bei der Forderung. Kaum jemand interessierte sich dafur, streng sachlich oder mit positivem Unterton uber Lore-Romane zu schreiben, wenn man doch uber Musils, Mann ohne Eigenschaften" vielleicht sogar personliche Betrachtungen anstellen konnte. Den Antrieb zur Beschaftigung mit den Produkten der Unterhaltungsindustrie bildete zwar die Absicht, gegen ein elitares Bildungsverstandnis und jene asthetischen Theorien anzugehen, die zur schonen Literatur einfach eine allein vom klassischen Werturteil diktierte Auswahl rechneten; ein gesteigertes Interesse im Sinne der Literaturkritik, gar eine ausge sprochene Neigung zu den Gegenstanden der Untersuchung, durfte man aber auch in diesen Untersuchungen wohl vergeblich suchen. Mittlerweile, zwanzig Jahre spater, ist es dagegen gerade unter jungeren Intellektuellen in hoherem Masse ub lich, populare Filme, Stars der Popmusik, Rezeptionsweisen von Femsehserien zum Ausgangspunkt nicht nur grundsatzlicher Uberlegungen zu machen. Allerdings fmdet auch hier eine Beschrankung auf die bevorzugten Medien der Popkultur statt; selbst Bestseller scheinen nicht vom Ruch der alten, zeitkonsumie renden Lektureform des Buches befreit. Intellektuell wird dadurch die Aussage und die Aussageweise von Pop (der schnelle, direkte sinnliche Reiz, der optische, rhythmische Effekt) noch einmal ubersteigert -dies ist zugleich der Gegenstand des vorliegenden Bandes. Bezeichnenderweise war es allein die Bildende Kunst, die dank der Zitierung und Verfremdung von Gebrauchsgegenstanden wie von Signets der popularen Kultur einer intellektuellen Nobilitierung trivialer Effekte im Zeichen der Boheme, lange vorgearbeitet hat."