ISBN-13: 9783668063297 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
ISBN-13: 9783668063297 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Judaistik, Note: 2.0, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Naher und Mittlerer Osten), Veranstaltung: Das Judentum im islamischen Herrschaftsgebiet (7.-19. Jhdt.), Sprache: Deutsch, Abstract: Es galt in der Forschung zur judischen Geschichte lange Zeit als unbestritten, dass die Juden des Mittelalters in den islamischen Herrschaftsgebieten eine erheblich groere Sicherheit genossen als die Juden im christlichen Europa. Ebenso war es wissenschaftlicher Konsens, dass ihnen ein hoheres Ma an politischer Integration und kultureller Selbstbestimmung zugestanden wurde. Als besonderes Beispiel hierfur diente die Situation der Juden auf der Iberischen Halbinsel wahrend des Fruh- und Hochmittelalters. Der Begriff des "Goldenen Zeitalters" wurde gepragt und auch auerhalb der Wissenschaft zum geflugelten Wort, die augenscheinlich fruchtbare interreligiose Symbiose zu beschreiben. Ein modernistischer Ansatz, der die notige Historisierung des Toleranzbegriffes vermissen lasst. Die Quellen der Juden des spaten Mittelalters, besonders des 15. Jahrhunderts, auf die sich die Verfechter dieses Mythos stutzen, entstanden im Kontext der Vertreibung der Juden von der Iberischen Halbinsel und wurden durch die moderne wissenschaftliche Forschung des 19. Jahrhunderts zementiert - und als historisches Faktum anerkannt. Die oft muhselige Integration in einem vermeintlich liberalen Zeitalter lie die judischen Intellektuellen Europas dieser Zeit nach Erklarungen dafur suchen. So wurde ein "Goldenes Zeitalter" unter islamischer Herrschaft des Mittelalters zu einem Gegenbeispiel ihrer eigenen Lebenswirklichkeit und spater zu einer weithin anerkannten historischen Tatsache. Somit ist festzuhalten, dass diesem zum Teil bis heute vorherrschenden Mythos, wie so oft, eine eurozentristische Perspektive zu Grunde liegt. Der Mythos des "Goldenen Zeitalters" sollte mehr der eigenen Geschichte als Erklarung und Gegenbeispiel dienen. Unter diesen G