ISBN-13: 9783656556282 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Altertum, Universitat Zurich (Historisches Seminar), Veranstaltung: Das Christentum vor dem Toleranzedikt, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Beschaftigung mit dem Montanismus beginnen die Streitfragen und die Unklarheiten bereits mit der Definition dessen, woruber gesprochen werden soll. Handelt es sich bei der Bewegung des Montanismus um eine fruhchristliche haretische Stromung, also um eine Irrlehre? Und was kann Irrlehre heissen in einer Zeit, in der von Orthodoxie nur sehr vorsichtig, sozusagen in Anfuhrungsstrichen gesprochen werden kann? Oder haben wir es vielmehr mit dem ersten Schisma der entstehenden Kirche zu tun, wie andere annehmen, also mit Differenzen in der Auslegung der grundsatzlich gemeinsam vertretenen Lehren? Diese Fragen konnen hier zwar nicht beantwortet werden, sollen aber eine Ahnung geben von den Schwierigkeiten, sich auch uber grundlegende Fragen, die den Montanismus betreffen, einig zu werden. Es gibt kaum einen zunachst fur gesichert gehaltenen Punkt, der nicht irgendwann - trotz des schmalen Umfangs der Literatur, der hier zur Verfugung steht - hinterfragt oder vielmehr bestritten wird. Lebten die Montanisten in der Erwartung der unmittelbaren Endzeit? Fuhrten sie pagane Elemente in den christlichen Kultus ein? Unterschieden sie sich in ihrer Wertschatzung von Frauen von den anderen (fruh-)christlichen Gemeinden? War ekstatische Prophetie im christlichen Kontext ublich oder nicht? Auf einige dieser Fragen werde ich eingehen, doch werde ich mich, was die Hauptpunkte betrifft, auf die gelehrte Mehrheitsmeinung stutzen und vor allem die Quellen zu Wort kommen lassen. Dass die Quellen sparlich und einseitig verfasst sind, brauche ich - gerade angesichts eines solchen Themas - kaum zu erwahnen. Dennoch werde ich versuchen so gut als moglich zu referieren, was es mit diesem Mann namens Montanus und seinen Prophezeiungen auf sich hatte, und welche Unruhe er durch se