ISBN-13: 9783656900399 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 26 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 1,3, Universitat Rostock (Institut fur Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Lobbyismus als Politikberatung?, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wenn du dir die Macht im Staate sichern willst, dann fange damit im Gesundheitswesen an." So zitierte der langjahrige Prasident der Bundesarztekammer Karsten Vilmar sinngema den Grunder der Sowjetunion Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin). Solch ein Zitat ist bezeichnend und stellt eindrucksvoll das Bewusstsein dar, welches von den wichtigsten Akteuren im deutschen Gesundheitswesen entwickelt wurde. Denn in Deutschland gilt das Gesundheitswesen als typisches Beispiel fur ein neokorporatistisches System, welches sich weitgehend selbst verwaltet. Wichtig dabei ist, dass der "Gemeinsame Bundesausschuss" als Entscheidungsorgan der verschiedenen relevanten Akteure seit Januar 2004 den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung ohne Einmischung des Staates gestalten kann. Dieser setzt sich zusammen aus den Kostentragern, reprasentiert durch den Spitzenverband Bund der Krankenkassen einerseits und den Leistungserbringern, reprasentiert durch die Kassenarztliche Bundesvereinigung, die Kassenzahnarztliche Bundesvereinigung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft andererseits. Der Staat gibt also bezuglich der Gestaltung des Leistungskataloges der Gesetzlichen Krankenversicherung, sowie der Mittelverteilung, die nun ausschlielich im Gemeinsamen Bundesausschuss stattfindet, lediglich die Rahmenbedingungen vor, zieht sich somit also zunehmend als Akteur aus der Gesundheitspolitik zuruck und starkt damit gleichzeitig den Einfluss der erwahnten Verbande im Gesundheitswesen. Problematisch ist dies vor allem, da die Verbande die Gestaltungsmacht uber 230 bis 250 Mrd. im Jahr und die Beschaftigung von 4,2 Mio. Menschen ubernehmen. Die Verfugungsgewalt uber solch hohe Summen und uber derart viele Beschaftigte musste d