ISBN-13: 9783540113775 / Niemiecki / Miękka / 1983 / 418 str.
ISBN-13: 9783540113775 / Niemiecki / Miękka / 1983 / 418 str.
K. -B. Netzband, H. -J. Ramser, M. Timmermann Im vorliegenden Band IV soll die Geschichte des Keynesianismus im Nachkriegsdeutsch land dargestellt und analysiert werden. Keynesianismus zunachst sind fur uns konkret alle theoretischen und politischen Folgerungen, die aus dem Keynesschen Standardmodell der gangigen Lehrbuchliteratur resultieren. Seine wesentlichen Eigenschaften bestehen bekanntlich darin, dass Vollbe schaftigung nicht "automatisch" zustande kommt (Preismechanismus), d. h. der private Sektor in diesem Sinn nicht stabil ist, und der Beschaftigungsgrad u. a. von den geld- und finanzpolitischen Aktivitaten des Staates (Konjunktur-, Stabilitats-und Einkommenspoli tik) bestimmt ist. Anders ausgedruckt: es wird gleichermassen ein Steuerungsbedaljwie eine Steuerungs fahigkeit des okonomischen Ablaufs angenommen. Nach (neo )klassischer Auffassung wird demgegenuber ein sich selbst uberlassenes System bereits Vollbeschafti gung garantieren; Fiskal-und Geldpolitik sind ohne Einfluss auf Produktion und Beschafti gung. Der Nutzlosigkeit der Wirtschaftspolitik entspricht ihre Uberflussigkeit. Geschichte des Keynesianismus ferner heisst fur uns Geschichte der Bedeutung, die keynesianischen Ideen von der Wirtschaftswissenschaft, den Parteien, Gewerkschaften und Verbanden sowie der Bundesregierung und der Bundesbank in der Nachkriegszeit zugemessen wurde. Ihre Positionen werden - wie in den vorangegangenen Bande- anhand ausgewahlter Dokumente belegt. Dabei wird deutlich, wie sich im Anschluss an die Diskussion ordnungspolitischer Prinzipien im Zusammenhang mit der Einfuhrung der sozialen Marktwirtschaft die keynesianische Theorie zur herrschenden Lehre in der Wissenschaft entwickelt, ausstrahlt auf die wirtschaftspolitische Diskussion in Parteien, Gewerkschaften und Verbanden und sich in der wirtschaftspolitischen Praxis in Form der Globalsteuerung durchsetzt."