ISBN-13: 9783656227632 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Padagogik - Heilpadagogik, Sonderpadagogik, Note: 1,7, Padagogische Hochschule Ludwigsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wir wollen mehr als nur dabei sein " ist ein Postulat der Bundesvereinigung Lebenshilfe aus dem Jahr 2003, mit welchem sie den Anspruch geistig behinderter Menschen auf mehr Teilhabe an der Gesellschaft zum Ausdruck bringen. (Vgl. Schlummer/Schutte S.16) Im Rahmen dieser Arbeit wird uberpruft, wie dieses "Mehr" im Bereich von stationaren Wohneinrichtungen aussehen kann. Diese Wohnform gilt als uberholt. Seit Jahren wird eine Abkehr von den veralteten Heimkomplexen gefordert und uber eine Auflosung aller Heime diskutiert. Die Zahl der Menschen mit geistiger Behinderung, die alleine privat oder im ambulant betreuten Wohnen leben, ist in Deutschland aber bisher noch sehr gering. Laut Theunissen waren 2005 ca. 78%, derer, die nicht mehr bei ihren Eltern oder Sorgeberechtigten lebten, in Groeinrichtungen mit 40 oder mehr Platzen untergebracht (Vgl. Theunissen S.219) und dies obwohl es nicht dem Wunsch der BewohnerInnen entspricht. Lediglich 13% gaben bei einer Untersuchung von Rauscher (Heim-)Wohngruppen als Wunschwohnort an. Die Mehrheit bevorzugt es, ein eigenes Leben in der Gemeinde mit LebenspartnerIn/Familie zu fuhren. (Vgl. Rauscher S. 145ff.) Trotzdem leben hochstens 10% im ambulant betreuten Wohnen. Deutschland liegt somit im Vergleich zu anderen westlichen Industrienationen weit zuruck. (Vgl. Theunissen S. 219) Der wesentliche Grund hierfur liegt an dem fehlenden finanziellen Anreiz zum Umstieg vom stationaren zum ambulant betreuten Wohnen. Wahrend in stationaren Wohnformen zumindest Vollverpflegung ein kleines Taschengeld und ein Bonus aus der Werkstattarbeit garantiert sind, leben Menschen im ambulant betreuten Wohnen am Existenzminimum.