ISBN-13: 9783836689199 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 130 str.
ISBN-13: 9783836689199 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 130 str.
Kennzeichnend fur Zeitarbeit ist ihre besondere Akteurskonstellation von Zeitarbeitnehmer, Zeitarbeitsunternehmen und Kundenunternehmen. Diese Dreiecksbeziehung stellt ein vergleichsweise komplexes Gebilde dar, welches sich von konventionellen Arbeitsverhaltnissen deutlich unterscheidet und insbesondere fur den Zeitarbeitnehmer eine Herausforderung darstellen kann. Vor diesem Hintergrund nimmt der Funktionswandel von Zeitarbeit eine besondere Bedeutung ein. Er manifestiert sich im Wandel der betrieblichen Einsatzlogik des Kunden. Zeitarbeit dient somit nicht mehr allein der temporaren personellen Flexibilitat, sondern entwickelt sich zu einem dauerhaften Betriebsphanomen zwecks einer permanenten Lohnkosteneinsparung. Daher muss grundsatzlich zwischen traditioneller und neuer Einsatzlogik unterschieden werden. Die traditionelle Einsatzlogik induziert temporare, instabile Dreiecksbeziehungen. Damit einhergehend besteht eine ausgepragte Tendenz zur Versachlichung des Zeitarbeitnehmers als Ware Arbeitskraft, jedoch zugleich eine hohere Wahrscheinlichkeit seiner Ubernahme in den Kundenbetrieb. Tatsachlich stellt die Ubernahme in ein festes Arbeitsverhaltnis fur die Zeitarbeitnehmermehrheit das Hauptmotiv dar. Die Einsatzdauer beim Kunden ist auf Basis der neuen Einsatzlogik zwar vergleichsweise langer, was eine hohere Beziehungsstabilitat der Dreiecksbeziehung impliziert, jedoch ist damit ebenso eine vergleichsweise geringe Ubernahmewahrscheinlichkeit verbunden. Das dominierende Zeitarbeitnehmermotiv wird folglich ad absurdum gefuhrt. Zum Einen besteht nunmehr ein erhohtes Risiko motivischer Diskrepanz zwischen Zeitarbeitnehmer und Kundenunternehmen. Zum Anderen verfestigt sich die marginale Zeitarbeitnehmerposition im Einsatzbetrieb dauerhaft. Im Rahmen des Funktionswandels von Zeitarbeit lassen sich also eine Verschlechterung der Situation fur den Zeitarbeitnehmer und somit ein erhohter Bedarf hinsichtlich einer positiven Umgestaltung konstatieren. Das Gestaltungspoten