ISBN-13: 9783531175447 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 256 str.
Innerhalb der auenpolitischen Interaktion zwischen den USA und den Landern Lateina- rikas gibt es keinen vergleichbaren Fall, der die Differenzen, die ideologische Konfronta- on, aber auch die kulturelle Annaherung und gegenseitige Einflussnahme so facettenreich widerspiegelt wie die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba. Die - genwartige Gestaltung neuer Ansatze zur Losung des bilateralen Konflikts, der schon uber ein halbes Jahrhundert besteht, wird durch verschiedene historische Ereignisse kondit- niert. Die kulturelle Verbundenheit beider Lander, die nicht nur durch die geographische Nahe entstanden ist, sondern auch durch den US-amerikanischen Einfluss zu Zeiten der kubanischen Nationsbildung und der damit verknupften Auseinandersetzung um die Un- hangigkeit der Insel, die gleichzeitig von einer nachhaltigen Migrationsbewegung begleitet war, fuhrte im Laufe der Jahrzehnte zur Etablierung kubanischstammiger Gruppierungen in den USA. Diese bilden zum einen auf Grund ihrer erfolgreichen Integration in die soz- politischen und okonomischen Strukturen der Vereinigten Staaten, die durch die - amerikanischen Regierungen begunstigt wurde, und zum anderen wegen ihrer demograp- schen Konzentration in der Region Floridas einen Referenzpunkt fur eine erfolgreiche - teiligung einer ethnischen Minderheit an der Gestaltung, Einflussnahme und Ausfuhrung auenpolitischer US-amerikanischer Manahmen. In der vorliegenden Studie werde ich zeigen, dass die Gruppen fur die Interpretation der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Kuba einen entscheidenden innenpolitischen Faktor reprasentieren. Dieser wird zwar in der wissenschaftlichen Literatur zu diesem spezifischen Thema erwahnt, bisher wurde er jedoch nicht in einen theoretischen Rahmen eingebettet und empirisch untersucht.