ISBN-13: 9783640224678 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universitat Erlangen-Nurnberg (Institut fur Germanistik), Veranstaltung: Erzahlanfange, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Das erste Kapitel ist immer die Hauptsache, und in dem ersten Kapitel die erste Seite, beinah die erste Zeile. Die kleinen Pensionsmadchen haben gar so unrecht nicht, wenn sie bei Briefen oder Aufsatzen alle Heiligen anrufen: Wenn ich nur erst den Anfang hatte." Bei richtigem Aufbau muss in der ersten Seite der Keim des Ganzen stecken." Diese bezeichnende Aussage des Autors Theodor Fontane auf die Bedeutung des Erzahlanfangs soll in dieser Arbeit untersucht werden. Gegenstand der Untersuchung ist der direkte Anfang, die erste Seite des 1894 erschienenen Textes, sowie die Anfangskapitel. Darin soll vor allem auf Symboliken und Motive geachtet werden, die als Vorausdeutungen fur das weitere Romangeschehen gesehen werden konnen. Denn das Symbol zahlt zum wichtigsten Erzahlmittel in Fontanes realistischen Roman, weil es die Zusammenhange auf indirekte Art herstellt und die Vieldeutigkeit der Bezuge impliziert. Effi Briest ist von einem dichten Netz von Andeutungen, Ruckwendungen und Motivwiederholungen durchzogen, die entscheidend zum Zusammenhang des Ganzen beitragen. Gerade an den Stellen, an denen Gefuhlsmomente und innere Hohepunkte (Verlobung, Untreue, Tod) ausgespart werden, sind die Verweise von tief greifender Bedeutung. Eine Bemerkung Fontanes zum Manuskript seines Romans Vor dem Sturm lasst sich auch auf Effi Briest als Motto anwenden: "Man muss nicht alles sagen wollen. Dadurch wird die Phantasie des Lesers in den Ruhestand gesetzt, und dadurch wird wieder die Langeweile geboren." Die Phantasie des Lesers anzuregen, darin besteht also Fontanes grosse Kunst. Weiter soll in dieser Ausfuhrung auf die Figurengestaltung und den Bezug des Erzahlendes auf den Erzahlanfang eingegangen werden. A