ISBN-13: 9783656695813 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 26 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,6, Georg-August-Universitat Gottingen (Kunstgeschichtliches Seminar), Veranstaltung: Von Courbet bis Leibl - Zum Realismusbegriff, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bekanntgabe der Erfindung des ersten praktikablen fotografischen Verfahrens, der Daguerreotypie, in Paris 1839 sollte nicht ohne Folgen fur die kunstlerische Wahrnehmung und Praxis des 19. Jahrhunderts bleiben. Die Erfindung der Fotografie stie auf einen fur sie vorteilhaften Zeitgeist. So erschien im selben Jahr die erste Veroffentlichung von Auguste Comptes "Philosophie positive," die den Wissenschaftsbegriff des 19. Jahrhunderts als "Herleitung der Gesetze aus der Beschreibung des Gegebenen" und sinnlich Erfahrbaren definieren sollte. Wichtigster Gegenstand der positivistischen Philosophie war neben der Soziologie die exakte Erforschung der Natur, die jegliche theologischen und metaphysischen Erklarungsmuster ersetzen sollte. Schnell in den Dienst der Wissenschaften, wie der Medizin, Ethnologie und Geologie gestellt, machte die Fotografie bislang Unsichtbares sichtbar, veranderte und scharfte zugleich so die Wahrnehmung der zeitgenossischen Wirklichkeit. Die von den Wissenschaften angestrebte Objektivitat sollte auch fur den Kunstler zum Paradigma avancieren, weshalb diese die Fotografie mit ihrer vermeintlichen Exaktheit der Realitatsdarstellung zunachst als Bedrohung fur den eigenen Berufsstand empfanden. So sahen sich die Kunstler letztlich zur Neudefinierung ihrer kunstlerischen Ausdrucksformen gezwungen und bemachtigten sich letztlich des neuen Mediums als kunstlerisches Hilfsmittel. Die Maler fanden in der Fotografie die Moglichkeit, sich in kurzester Zeit eine Sammlung an Naturstudien anlegen zu konnen, die, in traditioneller Manier geschaffen, mit hohem zeitlichen Aufwand, als auch Modellkosten verbunden, dabei aber mit geringerer Vollkommenheit zu erreichen gewesen waren. Die Fotografie erleichterte damit erheblich d