ISBN-13: 9783638928229 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 36 str.
ISBN-13: 9783638928229 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: 1,7, Universitat Potsdam, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Tagebuch des unbekannten Soldners, eines Mannes, der von 1625 bis 1649 im Dreissigjahrigen Krieg kampfte, stellt eine bisher in Deutschland einmalige Quelle dar, denn es zahlt zu den uberaus wenigen uberlieferten und eigenhandig verfassten Selbstzeugnissen eines einfachen bezahlten Kriegsmannes der ersten Halfte des 17. Jahrhunderts. In der Regel gehorten die Soldner jener Zeit der illiteraten Schicht an und konnten sich deshalb schriftlich nicht aussern. Im Gegensatz etwa zu Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens Simplicissimus handelt es sich beim Lebensbericht des anonym gebliebenen Soldners weder um grosse (Welt)Literatur, noch um eine (nachtraglich) Sinn stiftende Darstellung. Vielmehr werden darin mit einer meist von Sprodigkeit und Knappheit gekennzeichnete n] Sprache" (Krusenstjern 1999: 492) Ereignisse aus dem Leben eines glaubwurdigen Vertreters seiner Zunft geschildert. Es ist somit ein nicht zu unterschatzendes Zeugnis fur die Betrachtung der Denk- und Empfindungsperspektive eines aktiv am grossen Kriege Teilnehmenden, denn es konserviert den Krieg als Beruf, Form und Ordnung" (Burschel 1999: 185). Letztlich lebte der Autor davon, anderen Menschen in alltaglicher Ausubung Gewalt anzutun und innerhalb eines von ihm internalisierten kriegerischen Treibens vor extremen Daseinsbedingungen funktions- und lebensfahig" zu bleiben (Peters 1993a: 238). Fur die (historische) Gewaltforschung sind seine Wahrnehmungen, Beschreibungen und Deutungen daher von grosstem Interesse, lassen sie doch Charakterisierungen von Gewalt und Gewalttatern zu, die den fernen Raum der theoretischen Spielerei oder der politischen Vogelperspektive verlassen und eine verstandige Behandlung dieses Themas von unten" her ermoglichen. In dieser Arbeit nun soll eine solche Charak