ISBN-13: 9783668071438 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
ISBN-13: 9783668071438 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, FernUniversitat Hagen (KSW), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Psychoanalytiker Otto Rank widmete sich in seinem 1919 erschienenen Aufsatz "Der Doppelganger" einem Thema, das von erheblicher psychologischer Brisanz ist, aber dennoch kaum Beachtung gefunden hat. Es geht um den uralten und weit verbreiteten Volksglauben, demzufolge Menschen die unheimliche Erfahrung machen konnen, dass sich ein Teil ihres Selbst abspaltet und ein Eigenleben fuhrt. Das abgespaltene Selbst tritt in der Gestalt eines Spiegelbildes auf, das sich plotzlich selbstandig macht oder als Schatten, der sich von seinem Besitzer lost. Es gibt eine unuberschaubare Fulle an literarischen Darstellungen des Doppelgangermotivs, von denen hier nur einige der Bekanntesten erwahnt werden konnen. Aus der Romantik stammen der Roman "Siebenkas" von Jean Paul (1796) sowie "Die Elixiere des Teufels" von E.T.A. Hoffmann (1816) Anette von Droste-Hulshoff griff das Doppelgangermotiv gleich dreimal auf. Die Novelle "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson sowie der Roman "Das Bildnis des Dorian Gray" des irischen Schriftstellers Oscar Wilde zahlen zu den beruhmtesten Darstellungen des Doppelgangermotivs in der Weltliteratur. Mit dem Aufkommen der Filmkunst Anfang des 20. Jahrhunderts haben auch die darstellenden Kunste das Doppelgangermotiv aufgegriffen. In seiner deutlichsten Form wird das Doppelgangermotiv in dem Science-Fiction-Film "Die Insel" aus dem Jahr 2005 verarbeitet. Dieser Film nimmt eine Sonderstellung unter den medialen Werken ein, da er das, was die psychoanalytische Untersuchung erst noch freilegen wird, bereits offen ausspricht. Das Vorbild aller medialen Verarbeitungen der Doppelgangergestalt ist jedoch ein Schwarz-Weis-Film aus dem Jahr 1913 mit dem Titel "Der Student aus Prag." Otto Rank hatte diesen Film zum Anlass genommen,