ISBN-13: 9783531167398 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 502 str.
ISBN-13: 9783531167398 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 502 str.
Einleitung Wenn auch das Hauptgericht aus der regionalen Kuche stammte, so konnte es doch mit schwedischen Appetithappchen, franzosischem Salat, amerikanischer Vorspeise und einem deutschen Dessert zum Menu vervollstandigt sein. Denn als die jungen ostmitteleuropai- 1 schen Demokratien ihre neuen Verfassungen kreierten, stand ihnen eine erhebliche A- wahl erprobter Garantien fur eine stabile und freiheitliche Ordnung zur Verfugung, die nun entsprechend nationaler Anknupfungspunkte zu neuen Gesamtmodellen kombiniert w- den. Insbesondere konnten sie sich zwischen verschiedenen Modellen der Gewaltenteilung, des Wahlrechts, der Wirtschafts- und Sozialverfassung, Grundrechtskatalogen und auch mehreren Formen der Verfassungsgerichtsbarkeit entscheiden. Ein solcher Verfassungsek- 2 lektizismus hat durchaus Tradition. Schon die ersten amerikanischen Verfassungen des 18. Jahrhunderts verarbeiteten englische und franzosische, antike und neuzeitliche Ideen und die franzosische Erklarung der Menschen- und Burgerrechte profitierte wiederum in hohem Masse von amerikanischen Vorbildern. Auf diese Weise entstand im Lauf von drei Jahrhunderten eine abendlandische Verfassungstradition, die weltweite Anerkennung fand und zuletzt die Transformation in Ostmitteleuropa massgeblich beeinflusst hat. Auch das deutsche Grundgesetz hat hinsichtlich seines Grundrechtskataloges oder der Kompetenzen des Bundesverfassungsgerichtes viele Nachahmer gefunden. Geht es aber darum, im eigenen Staat etwas von den Verfassungen der Nachbarn zu ubernehmen, sind gerade deutsche Verfassungsjuristen und Politologen zuruckhaltend. Denn trotz vieler ahnlicher Elemente, wie Gewaltenteilung, Grund- und Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, sind es die Unterschiede in der Ausfuhrung und der Gewichtung, die das Menu, um im Bild zu bleiben, erst gelingen lassen."