ISBN-13: 9781517246822 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 86 str.
Wenn wir mit Jaspers sagen Jede Philosophie war in der Tat eine Philosophie des Umgreifenden so bedeutet das selbstverstandlich, dass dieser Begriff zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kulturen je eigentumlich gedacht oder erfahren wurde. In der Philosophiegeschichte ist die unbedingte Realitat des Umgreifenden unter sehr verschiedenen Aspekten beschrieben und benannt worden als Atman (das innere, unvergangliche Selbst) und Brahman (Weltgrund) in der altindischen Philosophie, als Tao in der altchinesischen Philosophie, als Logos, Unendliches, Wasser, Feuer, Luft, Sein und Gott bei den Vorsokratikern, als Kern der sittlichen Personlichkeit bei Sokrates, als 'Idee des Guten' bei Platon, als 'unbewegter Beweger' bei Aristoteles, als 'das Eine' bei Plotin, als Gott oder Substanz bei Spinoza, als absolutes Ich bei Fichte, als Gott bei Jacobi, als absolute Indifferenz von Subjekt und Objekt und als Gott bei Schelling, als Geist, Weltgeist oder absoluter Begriff bei Hegel, als das 'Umgreifende' bei Jaspers, als transzendentale Intersubjektivitat bei Husserl und als das Sein des Menschen bei Heidegger - um nur einige der wichtigsten Begriffe und Philosophen zu nennen. Wir sehen also, dass das Philosophieren ein Denken aus dem Ganzen ist und immer in dem Versuch ist, diesen Durchbruch zum Einen und zum Ganzen zu schaffen.
Die Bilder der grossen Naturphilosophen: alles ist Wasser, Luft, Feuer, Geist usw. drucken ihr Bemuhen aus, alles unter einer Ganzheit zu denken. Verfestigt sich das Denken in diesen ursprunglichen Bildern, so wird es notwendig, das Denken durch seine eigene Reflexion aus dieser Verfestigung wieder herauszufuhren. Knauss meint, dies scheint schon bei Anaximander der Fall gewesen zu sein, dessen Begriff des Apeiron dem Umgreifenden schon sehr nahe kame. Abgesehen von der Schwierigkeit, ob das Apeiron zu verstehen sei als Unendliches oder als Unbestimmtes, so scheint doch soviel gesichert zu sein, dass es von Anaximander in der Weise eines Umgreifenden aller in Ihm umfassten Elementarstoffe gedacht wurde. Und zwar nicht nur als einfache Summierung aller Dinge, sondern so, dass es alles durchdringt, beherrscht regelt. Das Sein wird also wirklich als Sein und nicht als Menge aller seienden Dinge gedacht. Platon gab dem Denken eine letzte grosse Einheit unter dem Begriff der Idee, nicht in einem naturlich-kosmologischen Sinn, sondern logisch-ideal. Die Ideen sind nicht Wirklichkeit, sondern gehoren zu dem, was wir seither Idealitat nennen.
Inhalt:
1.EINLEITUNG
1.1.Vorgeschichte des Begriffs
1.2.Kant und die Idee des Umgreifenden
1.3.Die philosophische Logik
2.DAS SEIN IN DEN VERSCHIEDENEN WEISEN DES UMGREIFENDEN.
2.1. Vorlaufige Gliederung des Umgreifenden
3. Das Umgreifendet das wir sind oder sein konnen
3.1. DASEIN
3.2. BEWUSSTSEIN UBERHAUPT
3.3. GEIST
3.4. EXISTENZ
4. Das Umgreifende, das das Sein selbst ist
4.1. WELT
4.2. TRANSZENDENZ
5. Das Band aller Weisen des Umgreifenden in uns
5.1. VERNUNFT
6. D. Vergleichende Gegenuberstellung der verschiedenen Weisen des Umgreifenden.
6.1. Dasein und Geist.
6.2. Geist und Bewusstsein uberhaupt.
6.3. Dasein, Bewusstsein uberhaupt, Geist (immanent) und Existenz Vernunft (transzendent)
7. Die gegenseitigen Bezuge der Weisen des Umgreifenden
7.1. Darstellung der Grundbezuge
7.2. Charakter der Grundbezuge
7.3. Schema einer Figur des Seins
8. Das Umgreifende als Grund u. Vollendung der Wahrheit im Philosophieren
8.1. Liebe
9. Schlussbemerkungen
Studienarbeit
Autor: Wolfram Adenauer (Pseudonym dokumente-online.com)
Leopold-Franzens-Universitat Innsbruck
2015"