ISBN-13: 9783638783019 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 68 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universitat Jena (Soziologie), 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Ende des Fordismus unterliegt der Arbeitsmarkt, d.h. dessen Akteure und Institutionen, andauernder struktureller Veranderungen. Ein neues einheitliches Produktionsparadigma hat sich nicht etabliert, vielmehr besitzt die Entwicklung einen prozesshaft-dynamischen Charakter mit vielen, auch widerspruchlichen Trends (etwa vergleichbar mit dem physikalischen Zustand der Entropie), was eine ungeheure Komplexitat nach sich zieht. Fur die Gewerkschaften bedeutet das, dass tradierte arbeitspolitische Manahmen und Beziehungen partiell entwertet wurden. Das Auffinden einer relevanten Antwort, als wichtigster kollektiver Vertreter der Arbeiterschaft und sozialpolitischer Einflussfaktor auf die neuen Anforderungen, ist ihnen bis dato nicht gelungen. Das belegt auch die Zahl von 3,94 Mio. Erwerbslosen im Juli 2005, welche zwar einen leichten Ruckgang der Arbeitslosigkeit signalisiert, aber noch langst nicht die viel beschworene Trendwende am Arbeitsmarkt. Okonomen sind sich einig, dass die hohen Arbeitskosten und die Steuerlast den Wirtschaftsstandort Deutschland unattraktiv werden lassen. Qualifizierte Fachkrafte und ein hohes Bildungsniveau rechtfertigen die hohen Lohne nicht mehr, ganz besonders weil diese Vorraussetzungen mittlerweile auch in anderen, billigeren Staaten erbracht werden. Die Folgen sind hinlanglich bekannt, Verlagerung von Produktionsstandorten ins Ausland, steigender Kostendruck auf die sozialen Sicherungssysteme und letztendlich Ruckbau des Sozialstaates. Vor diesem Hintergrund wirken gewisse Forderungen der Gewerkschaften, beispielsweise die nach hoheren Lohnen, irgendwie realitatsfern. Die weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands sorgt fur steigende Kritik am System deutscher Interessenvertretung.