ISBN-13: 9783638793605 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 28 str.
ISBN-13: 9783638793605 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300), Note: gut-sehr gut, Universitat Basel (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Anselm von Canterbury - de veritate, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Anselm von Canterbury hat um das Jahr 1080 in nur zwei Kapiteln seines Werkes "Proslogion" einen Gottesbeweis aufgestellt, der Philosophiegeschichte geschrieben hat. Philosophen wie Decartes, Leibniz, Kant oder Hegel haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihn zu bestatigen oder zu widerlegen. In der folgenden Arbeit mochte ich den von Kant "ontologisch" genannten Gottesbeweis Anselms rekonstruieren und in seiner Zeit und seinem theologischen Umfeld verorten. Dabei werde ich mich weniger mit der formal-logischen Struktur des Arguments auseinandersetzen, sondern die philosophischen, zeit- und umwelt-bedingten Denkmuster dahinter zu erkennen versuchen. Anselm, dessen Wirken vor allem die zweite Halfte des 11. Jahrhunderts umfasste, lebte in einer Zeit, in der nach vielen Jahrhunderten relativ starrer Uberlieferung theologischer Glaubensinhalte durch das Monchstum wieder neue intellektuelle Impulse vom Klerus ausgingen. Er erlebte zwei der grossten theologischen Auseinandersetzungen des Mittelalters, den Investiturstreit und den Universalienstreit, und beteiligte sich aktiv an beiden Debatten. Wahrend der Investiturstreit, bei dem es um den Anspruch von kirchlichen und weltlichen Obrigkeiten auf die Amtseinsetzung von Geistlichen ging, eher das Handeln Anselms pragte, hatte der Universalienstreit, bei dem das Verhaltnis zwischen allgemeinen Begriffen und der Wirklichkeit diskutiert wurde, starken Einfluss auf sein philosophisches Denken. Ob dieser Einfluss so stark war, dass er sich auch im Gottesbeweis niederschlug, soll Gegenstand der folgenden Untersuchung sein. Unumstritten ist, dass Anselm trotz seiner Originalitat wie alle Denker ein Kind seiner Zeit war. Sein Umfeld und die aktuellen