ISBN-13: 9783638757317 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Ferner Osten, Note: 2,3, Freie Universitat Berlin (Otto-Suhr_Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Fruhling des Jahres 2000 gelang einem Kandidaten der Opposition zum ersten Mal in der Geschichte der Republik China die seit 1928 regierende und 1949 nach Taiwan gefluchtete nationalistische Kuomintang-Partei (KMT) in den Prasidentschaftswahlen zu schlagen. Die taiwanesischen Wahlen des 18. Marz 2000, bei denen 85 Prozent der wahlberechtigten Burger von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten und dem Kandidaten Chen Shui-Ban einen knappen Sieg bescherten, bedeuteten eine Bekraftigung des Demokratisierungsprozesses der Republik China, der mit den zweiten direkten Prasidentschaftswahlen und einem geordneten Machtwechsel seinen vorlaufigen Hohepunkt fand. Doch die Amtsubernahme Chens stellt mehr dar als die Fortschreibung der zunachst wirtschaftlichen und nun auch politischen Erfolgsstory Taiwans. Wie schon sein KMT-Amtsvorganger Lee Teng-Hui gehort Chen nicht zu den mit Chiang Kai-Shek 1949 vor den Kommunisten gefluchteten Festlandchinesen, die die Eliten auf der Insel seit Jahrzehnten dominierten. Die Entfaltung einer spezifisch taiwanesischen Identitat und die Tatsache, da der jetzige Prasident Chen und seine Demokratische Fortschrittspartei (DFP) seit den achtziger Jahren immer wieder lautstark fur eine unabhangige Republik Taiwan eintraten, ist vor allem den Machthabern in der Volksrepublik ein Dorn im Auge, da sie Taiwan nach wie vor als abtrunnige Provinz betrachten. Im Rahmen dieser Hauptseminararbeit werde ich vor allem der Frage nachgehen, ob die Demokratisierung in Taiwan zu einer Veranderung des innerchinesischen Verhaltnis gefuhrt hat. In diesem Zusammenhang wird von besonderem Interesse sein, da Taiwan in den letzten Jahren einen Proze der Neupositionoierung bezuglich des sogenannten "Ein-China-Prinzips"