ISBN-13: 9783531122403 / Niemiecki / Miękka / 1990 / 494 str.
ISBN-13: 9783531122403 / Niemiecki / Miękka / 1990 / 494 str.
Sich mit dem politischen Streit in der Demokratie zu beschaftigen, scheint derzeit nicht -en vogue-. Kommt nicht eine Publikation mit dem Titel -Demokratische Streitkultur- zur falschen Zeit, einer Zeit, in der sich das intellektuelle und wohl auch das politische Klima so schnell und so grundlich wie kaum ein zweites Mal in der Nachkriegsgeschichte gewandelt hat? Wird nicht das Nachdenken uber eine Kultur des politischen Streits zur akademischen Fingerubung, wo doch angeblich der -Abschied von der Utopie- (Enzensberger) eingeleitet und das Ende der Nachkriegs zeit gekommen ist, wo die Auflosung einer hegemonialen Ordnung in Europa stattfindet und daruber hinaus die Abrustung der Feindbilder eingefordert wird, und wo schliesslich die staatliche Einheit Deutschlands bereits begonnen hat? All dies nur als Chiffren fur das nahe Ende von streitiger Politik uberhaupt? Unuberhorbar und zahlreich sind jedenfalls die Stimmen, die den Allparteienkonsens und vor allem den nationalen Konsens anmahnen. Und ubte nicht - die nachrevolutionaren Monate in der ehemaligen DDR im Blick - der zeitweise auf allen politischen und gesellschaftli chen Ebenen eingerichtete sogenannte Runde Tisch eine Faszination aus? Vermit telte er nicht das Modell fur einen Politikstil, bei dem die verschiedensten widerstrei tenden Interessen -an einen Tisch gebracht- bzw."