ISBN-13: 9783322982339 / Niemiecki / Miękka / 1966 / 607 str.
Thematik und Fragestellung unserer Arbeit sind im Untertitel enthalten: Wir wollten keineswegs eine allgemeine Geschichte der Dekolonisation vorlegen und nicht die innere Entwicklung zahlreicher Kolonialbereiche in den letzten Jahrzehnten vor der Unabhangigkeit schildern. Uns interessierte die Frage, wie man sich in Europa seit dem Ersten Weltkrieg mit der Zukunft der Kolonien beschaftigt hat, wann und wie man sich auf eine kunftige Dekolonisation einstellte und welche Konzeptionen und Dok trinen der Kolonialverwaltung und damit auch der Entkolonialisierung zu Grunde lagen. Wir wollten nicht einen Beitrag zur Geschichte asiatischer und afrikanischer Staaten liefern - was ausser halb unseres Kompetenzbereiches gelegen hatte -, sondern einen uns wichtig erscheinenden Aspekt der europaischen Geschichte untersuchen: Im Moment, da die sakulare Expansionsbewegung Europas mit dem Ruckzug aus den kolonialen Herrschaftspositionen zu Ende ging, schien es uns von Interesse, die ausseren und inneren Krafte, die auf eine Entkolonialisierung drangten, sichtbar zu machen und die Haltung der Kolonialmachte in diesem Prozess der Dekolonisation einer histori schen Betrachtung zu unterziehen. Unsere Arbeit will ein Beitrag zum europaischen Selbstverstandnis sein. Wir haben uns dabei auf eine vergleichende Darstellung eingelassen, um die bis anhin vorherrschende nationale Perspektive zu erweitern und im Vergleich der divergieren den Traditionen, Doktrinen und Konzeptionen die Besonderheit der jeweiligen Mass nahmen und politischen Losungsversuche zeigen zu konnen. Wir konzentrierten uns auf Grossbritannien und Frankreich, wahrend die kleineren Kolonialmachte nur in kurzen Aufrissen behandelt wurden. Auch so waren Einschrankungen notwendig: Wichtige Regionen (Westindien, Naher Osten) und Kolonien (z. B."