ISBN-13: 9781505726121 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 294 str.
ISBN-13: 9781505726121 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 294 str.
Im TEIL I wurde gezeigt, dass das alte naturwissenschaftliche Weltbild auf wesentlichen semantischen Problemen und ontologischen Schwindeln aufgebaut ist. Es ist klar, dass wegen dieser Mangel auch die zugrunde liegenden und heute dominierenden physikalischen Teiltheorien und Modelle unterschiedliche Aussagen zur Natur liefern mussen. Fast alles, was heute von der Glaubensgemeinschaft der Physiker als grosse Neuigkeit prasentiert wird, spielt sich nur noch im unvorstellbar Kleinsten wie Grossten ab - es wird niemals messbar sein - und bleibt immer im Dunkeln. So verwundert es auch nicht, dass bei den theoretischen Physikern der Gebrauch des Adjektivs dunkel in neuester Zeit erheblich zugenommen hat: Mit schwarzen Lochern hat es angefangen und heute ist man bei dunkler Materie und dunkler Energie angekommen. Dunkle Materie und dunkle Energie sind die Lieblingsbegriffe in der physikalischen Literatur geworden. Jeder fuhrt sie im Munde, aber keiner weiss wirklich, was sie bedeuten. In ihnen schwingt das Geheimnisvolle, das Mystische und zugleich Schauderhafte mit. Die dunkle Physik" lasst sich fast so spannend erzahlen wie die Marchen der Gebruder Grimm. Der sonst so trockene Stoff physikalischer Wirklichkeit erscheint plotzlich fur viele interessant und wichtig. Das beflugelt die Phantasien der physikalischen Geschichtenschreiber. Zu dieser Dunkelheit passt es auch, dass die Zahl der sog. Weltratsel enorm zugenommen hat. Waren es im 19. Jahrhundert gerade mal sieben, die von Emil du Bois-Reymond, dem Sprecher der Berliner Akademie der Wissenschaften 1880 in einer beruhmt gewordenen Rede benannt wurden, sind es heute mehrere Dutzend und man gewinnt nur noch einen Uberblick, wenn man sie - wie es in diesem TEIL II getan wird - in folgende acht Hauptgruppen unterteilt (Kap. 2.1 bis 2.8): Raum und Zeit Materie und Strahlung Masse, Kraft und Wechselwirkung Ladung und Spin Temperatur und Entropie Konstanz und Veranderung Zufall, Notwendigkeit und Information Universum. Hinzu kommt noch das grosste Ratsel uberhaupt: Das Geheimnis des Lebens (TEIL V). Fur alle Ratsel in diesen neun Gruppen kennt die Naturwissenschaft derzeit keine Losungen, ganz zu schweigen, dass man erklaren konnte, was eigentlich Leben ist und wie man dieses naturwissenschaftlich sinnvoll beschreiben und damit auch seine Ratsel losen konnte. Was fur die Losung der Ratsel zu tun ist, hat C. F. von Weizsackers schon vor mehr als zehn Jahren vorgeschlagen: Unser Ziel muss sein, ein neues, richtigeres und lebendigeres Weltbild aufzustellen. Ob wir dieses Ziel erreichen, das hangt freilich nicht von unserer Willkur ab. Von uns aber hangt es ab, ob wir danach suchen. Und diese Arbeit des Suchens ist notwendig, gleichgultig, ob sie schon heute oder morgen von Erfolg gekront wird. Denn selbst wenn heute einer kame, der die Antwort auf alle ungelosten Fragen wusste, so wurden wir ihn nicht verstehen, wenn wir uns die Fragen, die er beantwortet, nicht schon aus eigener Not gestellt hatten. Wo eine Not nicht einmal empfunden wird, da kommt keine Hilfe" (C. F. von Weizsacker, Zum Weltbild der Physik, S. Hirzel, 1990, S. 12). Wenn man jedoch die Weltformel kennen wurde, konnte die Hilfe sehr wohl kommen (TEIL III). Mit ihr konnen dann auch alle Ratsel gelost werden (TEIL IV und V)."