ISBN-13: 9783638938099 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Padagogik - Heilpadagogik, Sonderpadagogik, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Institut fur Padagogik und Rehabilitation), Veranstaltung: Theorien der Lernbehindertenpadagogik, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Interaktionismus versteht "Lernbehinderung" nicht als eine individuelle Storung des Menschen. Der Begriff "Lernbehinderung" wird nach interaktionistischem Denken eher als Ergebnis eines Prozesses gesehen, der von einer gesellschaftlichen Norm differiert. Bei der Entwicklung von Etikettierungen konnen sozial-psychologisch erforschte Einseitigkeiten bei der Beobachtung des Anderen bei dem Zuschreibungsprozess mit hineinspielen. Lernschwierigkeiten und Leistungsversagen konnen nicht nur als ein individuelles Personlichkeitsmerkmal begriffen werden; sie sind vor allem Ursache eines charakteristischen Gesellschafts-, Schul- und Interaktionssystems. Es gibt keine "Lernbehinderung" an sich. Sie ist keine universelle Groe, sondern eine schulorganisatorische, interaktionistische Bestimmungsvariable. Lehren und Lernen hangen uber den Prozess der Interaktion voneinander ab. "Lernbehinderung" kann man somit nicht im/in der Schuler/in selbst suchen, sondern nur in der Lehrer-Schuler-Beziehung. Der/die "lernbehinderte" Schuler/in hat sein/ihr Gegenuber im "lernbehinderten" Lehrer. Bezogen auf eine wechselseitige Interaktion ist "Lernbehinderung" das Resultat eines Wechselspiels inmitten schulischer Organisations-, Kommunikations- und Inhaltsstrukturen einerseits und den moglichen Reaktionen des Lernenden andererseits. Inter-aktionen sind zirkulare Entwicklungsvorgange, in der jedes Verhalten sowohl der Beweggrund als auch dessen Auswirkung sein kann. Auf diese Weise kehrt man von einer einseitig, personalistischen Sicht ab und wendet sich einer mehrdimensionalen Betrachtungsweise zu.