ISBN-13: 9783540017752 / Niemiecki / Miękka / 1954 / 140 str.
Das Interesse, mit dem sich Mediziner und Biologen der Erforschung des Zwischenhirn-Hypophysensystems in steigendem Maf3e zuwenden, entspringt einmal der Haufung klinischer Beobachtungen, welche die Existenz dieses Systems, der diencephal-hypophysaren Einheit (LICHTWITZ 1936), zu fordern scheinen. Die auf solche Erfahrungen sich griindende Anerkennung des Begriffes Zwischenhirn-Hypophysensystem seitens der Inneren Medizin spiegelt sich unter anderem in entsprechend betitelten Abschnitten der Lehrbuchdarstellungen z. B. von JORES (1949) und REINWEIN (1952), die Krankheitsbilder wie den Diabetes insipidus und die Dystrophia adiposo-genitalis umfassen. Dem Zwischen hirn-Hypophysensystem ist ferner von internistischer Seite eine Rolle beim Zustandekommen von BASEDowscher Erkrankung, von Fettsucht, Diabetes mellitus und Hochdruck zugesprochen worden (vgl. VEIL und STURM 1946, KOSSMANN und PIRRUNG 1953), teilweise schon zu einem Zeitpunkt, in welchem von einer Einsicht in die morphologischen und funktioneUen Verhalt wir nisse eines derartigen Systems wesentlich weiter als heute entfernt waren. Auch in den Betrachtungen der Gyniikologen wird dem hypothalamisch-hypo physaren System in den letzten J ahren zunehmend Bedeutung beigemessen. Krankhafte Prozesse im Hypothalamus z. B. gelten als Grundlagen einer dience in klimakterischen Beschwerden und phalo-hypophysaren Ovarialinsuffizienz, Ausfallserscheinungen erblickt man den Ausdruck einer "diencephalo-hypophy saren Dysfunktion" (MICHELS 1952). ELERT (1952) faf3t das Zwischenhirn Hypophysensystem im Anschluf3 an HOFF als GIied eines "Funktionskreises" auf, der Nebenniere und Gonaden einschlief3t.