Die individualistische Identität der Person in der funktional differenzierten Gesellschaft - Identitätsanforderungen in der Moderne: Gesellschaft und Arbeitsorganisationen - Technik, Subjektivität und Kontrolle in formalen Organisationen - Funktionale Differenzierung und reflexiver Subjektivismus - ,Lost? Not really ...' Bob Dylans Versteckspiel - Das Gewicht der Welt und die Faszination des Wilden - Dialogische Sozialität und ästhetische Sinnlichkeit - Zerrissen zwischen Morgen und Gestern - Utopie als Droge - Individualität und Masse - Tagträumen und Individualität - Biografie als Autopoiesis - Biografischer Inkrementalismus - Flipperspielen und Lebenskunst - Entwöhnung von der Lebensgeschichte - Anspruchsindividualismus
Dr. Uwe Schimank ist Professor am Institut für Soziologie der Universität Bremen.
Das Individuum ist - wieder mal immer noch? - im Gerede. Die Individualisierungsdynamik, wie sie schon die soziologischen Klassiker beobachtet haben, ist noch keineswegs zur Ruhe gekommen, sondern schreitet weiter voran. Individualisierung stellt sich dabei als ein gemischter Segen für den Einzelnen ebenso wie für die Gesellschaft heraus. Auf Seiten des Einzelnen stehen mehr Selbstbestimmung und Optionssteigerung neben Bindungsverlusten, Selbstverantwortung auch im Scheitern sowie Orientierungs- und Sinnkrisen. Auf Seiten der Gesellschaft findet sich auf der Positivseite der Bilanz vor allem, dass nur individualisierte Personen die hohe gesellschaftliche Komplexität und Dynamik aushalten und mittragen können. Negativ ist allerdings zu bilanzieren, dass Individualisierung u.a. eine Anspruchsinflation an alle gesellschaftlichen Leistungsbereiche sowie eine Erosion integrativer Gemeinschaftsbezüge mit sich bringt. Diesen vielfältigen Facetten der Individualisierung gehen die Beiträge des Bandes nach.