ISBN-13: 9786138359500 / Niemiecki / Miękka / 2019 / 48 str.
"Wenn je das Göttliche auf Erden erschien, so war es mit der Geburt Christi." - dieses Zitat wird Goethe zugeschrieben. Der Gedanke, dass ein transzendenter Gott Teil unserer Welt - und nicht nur das, sondern auch Mensch - wird, ist kein selbstverständlicher. Er fordert gedanklich heraus, vor allem aber diese Gedanken sprachlich zu artikulieren. Einen solchen Versuch sprachlicher Artikulation des Gedankens, dass Gott in Jesus Mensch wurde, stellt der Johannesprolog dar. In hymnischer Form, die der Autor dieses Werkes als Teil der dargelegten Theologie versteht, und vor dem Hintergrund hellenistischer Sprache und Philosophie fasst der 18 Verse umfassende Prolog die Menschwerdung in Worte, verpackt sie literarisch. Unter dem Etikett des "linguistic turn" erlebte die Narrativität in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen in den letzten Jahrzehnten ein neues Hoch, so auch in der Geschichtswissenschaft, die Geschichte mittlerweile als Konstruktion der Vergangenheit versteht. An die Vergangenheit an sich heranzukommen ist nicht möglich. Was bedeutet dies im Feld der biblischen Wunder? Und vor allem: Was bedeutet dies für die Theologie im Hinblick auf die Menschwerdung Jesu Christi?