ISBN-13: 9783050052922 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 520 str.
Venedig, die Serenissima Repubblica, galt einst als Herrscherin des ostlichen Mittelmeeres. Dieses Bild pragt unsereVorstellung von der Seemacht Venedig bis heute. Das Meer war uber Jahrhunderte die Quelle von Reichtum und Macht fur die Venezianer, wahrend man dem eigenen Hinterland den Rucken kehrte. Dennoch hat Venedig seit dem 15. Jahrhundert durch Eroberung des Hinterlandes auch einen bedeutenden Flachenstaat, den Stato di Terraferma, geschaffen. Eine der wichtigsten Stadte dieses Stato di Terraferma war Padua, einst selbst stolze Stadtrepublik und Sitz einer der altesten Universitaten Europas. Wie alle italienischen Stadtrepubliken, bildete auch Padua
-nach Jahrhunderten autonomer Rechtssetzung- einen eigenen Rechtskreis, dessen magebliche Normen in den stadtischen Statuten niedergelegt waren. Mit der Entstehung des venezianischen Flachenstaates- wie der italienischen Flachenstaaten uberhaupt- stellte sich nun die Frage, was mit den zahlreichen verschiedenen Rechtskreisen geschehen sollte. Sollten sie vereinheitlicht werden oder innerhalb des neuen politischen Gebildes nebeneinander bestehen bleiben? Wie wir wissen, haben die groeren Stadte der venezianischen Terraferma fruher oder spater alle mit einer Reform ihrer Statuten reagiert. Eines der fruhesten Beispiele dieser Stadtrechtsreformationen ist das Stadtrecht Paduas von 1420, das den Gegenstand dieser Untersuchung bildet.