ISBN-13: 9783898063517 / Niemiecki / Miękka / 2004 / 186 str.
Ausgehend von der Annahme, dass die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Trauma aufgrund der Angst und Schrecken hervorrufenden Qualitat des Forschungsmaterials eine traumatisierende Wirkung auf alle Akteure im Traumadiskurs entfaltet, vertritt Hillebrandt die These, dass die Psychoanalyse durch ihre Auseinandersetzung mit dem Trauma selbst traumatisiert worden ist. Die vorherrschenden Traumakonzeptionen im Mainstream der Psychoanalyse diagnostiziert er als missgluckte Versuche der Traumabewaltigung. Die eklatanten Schwachen der analytischen Theoriebildung zum Trauma, wie auch Teile ihrer Traumatherapie wie z. B. ihre psychologisierende, objektivierende, individualisierende und entpolitisierende Traumainterpretation, sowie die Weigerung der Psychoanalyse, sich auf politischer Ebene fur eine Abschaffung von traumatisierenden gesellschaftlichen und politischen Verhaltnissen einzusetzen, erscheinen so als Ergebnis von Abwehrprozessen, die die Institution wie die Akteure der Psychoanalyse vor traumatisierenden Todes-, Schuld- und Realangsten schutzen sollen."