Einleitung.- 1. Inkandeszenz: Elektrische Einrichtungen und ihre hygienische Legitimation.- 2. Oxydation: Materielle Kultur und industrialisiertes Theater.- 3. Regulatoren: Kontrolltechniken und elektroästhetische Heilserwartungen.- 4. Fabrikation: Atmosphären und ihre technischen Grundlagen.- 5. Attraktionen: Elektrizitätsausstellungen und ihre Inszenierung.- 6. Kommunikation: Elektrische Medien und telegraphisches Welttheater.- 7. Industriepoesie: Getanzter Fortschritt und Zivilisation als Kaleidoskop.- 8. Leuchtkörper: Figurationen der Technik und begehrliche Projektionen.- 10. Kraftfelder: Wissenschaftstheater und die Räume der Elektrotechnik.- 11. Fazit: Ästhetik der Elektrizität.- Literaturverzeichnis.- Abbildungsverzeichnis.
Ulf Otto ist Professor für Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Intermedialitätsforschung an der LMU München.
Seit den 1880er Jahren zirkulieren im Theater elektrische Energien, aus fossilen Brennstoffen in Kraftwerken erzeugt. Installiert wird eine mysteriöse Entität, die noch als Lebenskraft gehandelt wird und schon für Fortschritt durch Technik steht. Aus der mechanischen Bildmaschine wird thermodynamische Raumkunst. Ingenieurswissen, Kontrolltechniken und Versorgungssysteme etablieren Konstellationen, Kontinuitäten und Konkurrenzen von technischen und ästhetischen Dingen, die grundlegend verändern, wie Theater gemacht und gedacht wird. Das Theater der Moderne entpuppt sich als elektrifiziertes Theater.