ISBN-13: 9780692735619 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 298 str.
Der Glaube an ein buchstabliches Tausendjahriges Reich, wie es in Offenbarung 20, 1-10 beschrieben ist, war ein wichtiges Element in der christlichen Endzeitlehre in der Zeit vor dem Konzil von Nicaa im Jahr 325 n. Chr. Die meisten Kirchenvater leiteten ihre Uberzeugungen nicht nur von dem Textabschnitt im Buch der Offenbarung ab, sondern auch von der judischen Vorstellung eines Goldenen Zeitalters, wie es die hebraischen Propheten beschrieben und die judischen Endzeitlehrer weiter ausfuhrten. Im dritten Jahrhundert hinterfragten Theologen, die von der griechischen Philosophie beeinflusst waren, die Lehre vom Tausendjahrigen Reich und erhoben Einwande, die die Auslegung betrafen. Nachdem der christliche Glaube die Gunst des Kaisers Konstantin gewonnen hatte, anderte die Romische Kirche ihre Auffassung uber das Tausendjahrige Reich grundlegend. Die Hoffnung einer zukunftigen Herrschaft Christi auf Erden wich der Sicht eines Tausendjahrigen Reichs, in dem die weltliche Macht dem Papsttum zugefallen ist und das sich vor den Augen der Menschen im Hier und Jetzt verwirklicht. Augustin vergeistigte die Interpretation von der Ersten Auferstehung, in der die Glaubigen vor den Unglaubigen auferstehen werden, und war somit am meisten verantwortlich fur diese neue Sichtweise. Er deutete sie dahingehend um, dass Sunder vom geistlichen Tod zu neuem Leben erweckt werden wurden. In seinem Buch Der Gottesstaat" vertrat er die Meinung, dass das Konigreich Gottes seit dem ersten Kommen Christi auf Erden vor 2000 Jahren bestunde und nichts Weiteres vor dem Endgericht erfullt werden musse als nur die kurze Regierungszeit des Antichristen. Die Lehre eines buchstablichen Tausendjahrigen Reiches geriet uber viele Jahrhunderte in Misskredit, weil einige ihre Befurworter sie falsch dargestellt und ihre Gegner sie absichtlich verdreht haben. Das vorliegende Buch zeigt die Entwicklung der Entstehung der verschiedenen Sichtweisen auf, stellt die Starken und Schwachen pragnant dar und pladiert fur die ursprungliche Auslegung von einem buchstablichen Tausendjahrigen Reich, das erst noch kommen wird. Es wird deutlich, dass die Auslegung der Bibel durch Augustin sehr von der aktuellen politischen Lage beeinflusst war und nicht das eigentliche Anliegen der Heiligen Schrift widerspiegelt. Dieses Buch tragt dazu bei, sich besser auf die Zukunft vorbereiten zu konnen."