ISBN-13: 9783640859160 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: In der zweiten Halfte des neunzehnten Jahrhunderts wurde die dramatische Form problematisch und fuhrte, so Szondi in seiner Theorie des modernen Dramas, in eine Krise, die nur uberwunden werden konnte, indem man die dramatische Form als historisch uberholt - wie Prospero seinen Zaubermantel - abwarf und bewusst durchbrach. Der Dramatiker hatte sich neuen und immer schneller wirbelnden Realitaten kunstlerischer und gesellschaftlicher Natur zu stellen, wobei Kunst und Gesellschaft zum Teil geradezu entgegengesetzte Pole bildeten. Anders bei Brecht. Wahrend Piscator der Funktion des Menschen auf der Buhne eine vor allem gesellschaftliche Bedeutung zuschrieb (Nicht sein Verhaltnis zu sich, nicht sein Verhaltnis zu Gott, sondern sein Verhaltnis zur Gesellschaft steht im Mittelpunkt.) und das Revue-Moment zum neuen Formprinzip erhob, ging es Brecht um die Inthronisierung des wissenschaftlichen Prinzips. Paradigmatisch dafur steht der Kaukasische Kreidekreis, den Brecht 1954 am Berliner Ensemble selbst inszenierte. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei Komplexe. Der dramaturgischen Analyse im ersten Teil folgt im zweiten Abschnitt ein historischer Auffuhrungsvergleich.