ISBN-13: 9783409135047 / Niemiecki / Miękka / 1989 / 161 str.
Durch 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB wurde erstmals im deutschen Recht der Stetigkeitsgrundsatz im Sinne der Beibehaltung der Bewertungsmethoden kodifiziert; vorher galt nur das fur das Bilanzrecht im engeren Sinne bedeutungslose Prinzip der Publizitat von Stetigkeitsunterbre chungen. Stetigkeit der Bewertungsmethoden ist aber die Kernthese dynamischer Bilanzauf fassung; infolgedessen verbreitete sich die Befurchtung, dass das neue Bilanzrecht auf dieser Basis eine Art "dynamische Wende" einleiten, die hochstrichterliche Bilanzrechtsprechung sich veranlasst sehen konnte, zur Dynamik zuruckzukehren. Der Verfasser der vorliegenden Arbeit zerstreut in tiefschurfender Weise die Furcht der Sta tiker (und die Hoffnung der Dynamiker): Der Stetigkeitsgrundsatz des 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB muss im Sinnzusammenhang mit den anderen kodifizierten Bilanzrechtsgrundsatzen ( 252 Abs. 1 Nr. 1-5 HGB) interpretiert werden. In dieser Sicht erweist er sich als (wichtiger) Objektivierungsgrundsatz und damit als ein Prinzip, das, ahnlich wie das Stichtagsprinzip, durch Beschrankung von Ermessensspielraumen den bilanzrechtlichen Vorsichtsgrundsatz si chert. Aus Wortlaut und Entstehungsgeschichte der Vorschrift kann nichts entnommen wer den, was gegen diese statische Interpretation des Stetigkeitsprinzips sprac