ISBN-13: 9783640178650 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 64 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,0, Universitat zu Koln (Institut fur Evangelische Theologie), Veranstaltung: "Sunde," 35 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rede von der Sunde ist im modernen Sprachgebrauch in vielerlei Hinsicht problematisch geworden. Wenn in der Alltagssprache uberhaupt noch von 'Sunde' die Rede ist, dann doch zumeist in verkurzter und missverstandlicher Art und Weise. In ihr mischen sich im Umgang mit 'Sunde' oft Desinteresse und Skepsis und eine genuin christliche Bedeutung lasst sich nur noch am Rande erkennen. In der Theologie bemuht man sich daher seit der Aufklarung um ein neues Sundenverstandnis, das neuzeitliche Missverstandnisse und Vorbehalte uberwinden soll. Doch scheint seit der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts auch hier im wesentlichen Desinteresse Einzug in die Theologie erhalten zu haben und so spielen sich heute die Diskussionen um den Sundenbegriff allenfalls am Rande des theologischen Diskurses ab. Dies ist jedoch insofern erstaunlich, weil die Sundenlehre seit dem Beginn der Reformation ein wesentlicher Bestandteil des evangelischen Selbstverstandnisses gewesen ist. So bestimmte Martin Luther 1532 in seiner Vorlesung uber den Psalm 51 den homo peccator und den deus iustificans als den eigentlichen Gegenstand der Theologie ('subjectum Theologiae'). Die Fundamentalunterscheidung zwischen Glaube und Sunde bildet in der Reformation den anthropologischen Ausgangspunkt, von dem aus eine evangelische Theologie allererst moglich wird. Es liee sich daher fragen, ob eine Vernachlassigung der Sundenlehre nicht zu einem Verlust des Gegenstandes der evangelischen Theologie fuhren muss, da das dialektische Verhaltnis zwischen dem sundigen Menschen und dem rechtfertigenden Gott im Akt der Rechtfertigung nicht mehr angemessen zur Sprache gebracht werden kann. Fur weite Kreise der aktuellen evangelischen Theologie ware die Rede von der Sunde wohl ein Zugewinn, dessen