ISBN-13: 9783486567298 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 168 str.
Auf sehr bemerkenswerte Weise hat Johann Wolfgang Goethe in seiner Autobiographie "Dichtung und Wahrheit" Wesentliches uber das fruhneuzeitliche Heilige Romische Reich gesagt, als er sich an die Wahl und Kronung Josephs II. im Fruhjahr 1764 erinnerte: ..".andererseits aber konnte ich mir ein geheimes Mitrauen nicht verbergen, wenn ich ... bemerken mute, da hier mehrere Gewalten einander gegenuber standen, die sich das Gleichgewicht hielten, und nur insofern einig waren, als sie den neuen Regenten noch mehr als den alten zu beschranken gedachten; da jedermann sich nur insofern seines Einflusses freute, als er seine Privilegien zu erhalten und zu erweitern, und seine Unabhangigkeit mehr zu sichern hoffte." Mit dem Jahr 1495 beginnt die Geschichte des fruhneuzeitlichen Heiligen Romischen Reiches; sie erstreckt sich uber ziemlich genau drei Jahrhunderte. Diese stehen im Zeichen des ununterbrochenen Kampfes zwischen Kaiser und Reichsstanden um eine monarchisch-zentralistische oder eine standisch-foderalistische Auspragung der Reichsverfassung. Handlungsfahig war das Reich als Ganzes dennoch nur auf der Grundlage des Konsenses zwischen Kaiser und Reichsstanden. Neuhaus untersucht die fruhneuzeitliche Verfassungsgeschichte vom spaten 15. bis ins fruhe 19. Jahrhundert. Das Heilige Romische Reich Deutscher Nation kann aus der - lange vorherrschenden - Sicht des spatneuzeitlichen Macht-, Anstalts- und Nationalstaates nicht historisch adaquat verstanden werden. Es ist deshalb selbst zu einem bevorzugten Gegenstand neuhistorischer Forschung in Deutschland geworden.