«Mit hoher Sensibilität für das Detail, zugleich mit untrüglichem heuristischem Sinn für die Problemvirulenzen des Themas, bietet Bölling ein beeindruckendes kulturgeschichtliches Panorama, das noch in der Gegenwart starke Aufmerksamkeit beanspruchen kann. Dass das Zeremoniell der Päpste kein Objekt weltenthobener Hisorikerreflexion ist, sondern in unmittelbar zeitgeschichtlich relevante Zusammenhänge hineinführen kann, dafür mag auch die Person des gerade amtierenden Pontifex stehen. Unter Benedikt XVI. ist die Frage nach dem 'Geist der Liturgie' erneut auf die Tagesordnung der Kirche zurückgekehrt. (Rainald Becker, Zeitschrift für Historische Forschung) «Diese Studie stellt nicht nur ausführlich das wegweisende Reformwerk der Zeremoniare der Renaissance dar, sondern geht auch auf verschiedene Spezialfragen wie Baldachin, Prozessionsordnung, Empfang weltlicher Würdenträger und Papst- und Kardinalsbegräbnisse ein. Weiterführende Spezialliteratur findet sich in der umfangreichen Bibliographie. Dieses Werk ist jedem am Papstzeremoniell Interessierten, aber auch Liturgie- und Musikwissenschaftlern wärmstens zu empfehlen.» (Christina Maria Grafinger, Römische Quartalschrift) «Die (...) Arbeit überzeugt durch die fundierte Quellenarbeit, die sorgfältige Einordnung der dabei gewonnenen Ergebnisse in den Forschungskontext und die stringente Argumentation. Das alles wird zudem in einem noch überschau- und vor allem lesbaren Umfang dargeboten.» (Guido Metzler, Francia-Rezensio)
Aus dem Inhalt: Institutionalität und Schriftlichkeit der Cappella papalis - Genese und Gebrauchsfunktion der Zeremonialwerke - Ideengeschichtliche Grundzüge des Papstzeremoniells der Renaissance - Das Verhältnis zwischen Zeremoniell und Musik.
Der Autor: Jörg Bölling, geboren 1974, studierte nach dem Kirchenmusikexamen ab 1993 Geschichte, Musikwissenschaft und Latein an der Universität Münster und der Università Ca' Foscari in Venedig. Die Promotion erfolgte 2004. Nach dem Staatsexamen 1999 war der Autor Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in Rom und des Münsteraner Graduiertenkollegs Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter, in dem er jetzt als Koordinator tätig ist.