ISBN-13: 9781482609400 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 174 str.
Dort, wo seinerzeit Deutschland aufhorte und wo Polen begann, oder wo Polen aufhorte und die Aussiedlungskommission Wilhelms IX. dafur zu sorgen hatte, dass schneller Schluss gemacht wurde mit polnischem Grundbesitz auf deutschem Boden - dort und damals spielt ein kleiner Roman der ein grosses Buch ist: Das Lacheln des Herrn von Golubice-Golubicki. (...) Sein kleiner Roman (das grosse Buch) hatte ihm seinerzeit den verdienten Erfolg gebracht, wenn ihn auch weniger die Kritiker lobten als die grosse Leserschaft, die machte, dass das Buch funfunddreissigmal aufgelegt wurde, ehe es ab 1933 vergessen werden musste. (...) Es handelt sich um ein Lese-Vergnugen. Auf die meisterlichste Art (der Geigenbauer) wird eine Seelen-Verstrickung (der Arzt) so gezielt umstandlich erzahlt (der Schriftsteller), dass aus dem Zusammen-Wirken ein Zusammen-Klang wird: eine Harmonie. Levin erzahlt meisterlich - jedoch nicht altmeisterlich. Vergleicht man seine Geschichte etwa mit Fontanes Unterm Birnbaum (durchaus ein erlaubter, sogar naheliegender Vergleich), dann wird die Modernitat Levins sogleich offenbar. Hier wie dort die Dichte der Milieuschilderung, die Gescheitheit der Dialoge. Bei Fontane aber ist es noch der goethesche Fluss der Ezahlung, hier finden wir ihn dutzendmal unterbrochen, abgeleitet, umgeleitet, fehlgeleitet, zuruckgeleitet und schliesslich zum kunstlerschen Ende angestaut. Horspiel-Technik, noch ehe es ein Horspiel gab; ein akustisches Arrangement: da haben wir den Musiker. Die Hestellung der Verstrickung aber - es geht, nuchtern gesagt, um eine von zwei Vettern gleichzeitig geliebte Frau, die sich ihretwegen duellieren und ruinieren - bleibt das Geschaft des Menschenkenners. (Ernst Johann, F.A.Z.) Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, musste der Jude Julius Levin Deutschland verlassen. (...) Sein Werk wurde grundlich vergessen; denen, die es kennen, ist es unverstandlich, weil wenige Erzahler jener Jahre sich so unpratentios in die Dauer hineingeschrieben haben." (Peter Hartling) Hier haben Sie die Chance, einen grossartigen Schriftsteller zu entdecken. Julius Levin (* 21. Januar 1862 in Elbing; 29. Januar 1935 in Brussel) war ein deutscher Mediziner, Schriftsteller und
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