ISBN-13: 9781499144901 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 258 str.
ISBN-13: 9781499144901 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 258 str.
Er muss sogleich tot gewesen sein, nach jenem Sturz vom Balkon seines Apartments im funften Stock des Carlton House Terrace Gebaudes in London. Allein, war er von selbst gesprungen oder doch hinabgestossen worden? Die Umstande des Todes jenes prominenten Agypters am 27. Juni 2007 geben bis heute Ratsel auf; zu den vielen offenen Fragen zahlt die folgende: Besteht ein Zusammenhang zu einer Botschaft, welche das Opfer am 5. Oktober 1973 abgesandt hatte - der Empfanger war ein gewisser Zvi Zamir, Chef des Mossad. Beim israelischen Geheimdienst hatte man schon viel erlebt, aber noch nie zuvor war eine derartige Alarmmeldung eingegangen. Und der Informant war niemand geringerer als Dr. Ashraf Marwan, der Schwiegersohn Nassers. Auch unter Prasident Sadat blieb Marwan eine Vertrauensperson in Spitzenpositionen. Seit 1969/70 stand Marwan aber auch in engem Kontakt zum Mossad. War er wirklich ubergelaufen? Oder agierte er vielmehr als Doppelagent? The irony is inescapable: a decade ago, Washington chose to immerse itself in the region when it did not have to, carrying out two decadelong wars of choice ...]; but now that most Americans want little to do with the region, U.S. officials are finding it difficult to turn away.," so kommentierte CFR-Prasident Richard Haass in Foreign Affairs die muhsamen Versuche der US-Sicherheitspolitik, sich im Zuge des Strategic Rebalancing" hinein in die asiatisch-pazifische Hemisphare aus dem Treibsand des Nahen und Mittleren Ostens und Sudasiens zu losen. Es mutet wie eine weitere Ironie der Geschichte an - vier Dekaden zuvor war eine Balanceverschiebung in die Gegenrichtung zu beobachten: Ein kriegsmudes Amerika loste sich aus dem Vietnamkonflikt, nur um ab 1973 festzustellen, dass die Entwicklungen in der Olregion des Persischen Golfs ein starkeres militarpolitisches Engagement dort notwendig machten. Band 4 der zehnbandigen Studie Vom Raketenschach der Kubakrise zum Krieg gegen den Terrorismus," Resultat eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterstutzten Forschungsprojektes, beschaftigt sich mit dem Krisenjahr 1973: Der Jom-Kippur-Krieg forcierte gleich einem Katalysator viele Tendenzen, welche fur die amerikanische Regional- und Militarpolitik pragend werden sollten. Die USA taten sich schwer, Antworten auf die beiden verschrankten Krisenszenarien zu finden: Zum einen die Bedrohung der Olversorgung durch interne Destabilisierungen in den Golfstaaten, insbesondere in Saudi-Arabien. Von besonderem Interesse sind hier die Geheimverhandlungen zwischen Kissinger und dem Schah uber ein partielles militarisches outsourcing" an die iranische Polizeimacht; Sondierungen, die im Lichte des arabischen Olembargos sehr schnell hochst aktuell wurden. Zum zweiten hatten die US-Geheimdienste wie die israelische Aufklarung den Aufmarsch der agyptischen und syrischen Streitkrafte genau im Visier - warum gelang im Oktober 1973 dennoch der Uberraschungsangriff? Nachdem die Studie in Band 3 den israelischen Entscheidungsprozess vor dem Sechstagekrieg 1967 skizziert hat, beleuchtet sie nun, warum die Regierung Meir im Herbst 1973 von einem erneuten Praventivschlag Abstand nahm. Prasident Sadat nahm fur sich das Recht heraus, die Termini Sieg" bzw. Niederlage" anders zu definieren, als es die USA und Israel erwarteten. Wie sah das Krisenmanagement der Supermachte aus? Tatsachlich wurden im Mittelmeer Reminiszenzen wach an die Situation wahrend des Sechstagekrieges, ja wahrend der Kubakrise, als die US Navy herausgefordert wurde durch eine immer starker auftretende sowjetische Seemacht. Und auch der Jom-Kippur-Krieg hatte seine nuklearen Momente - in Jerusalem, aber eben auch in Washington und Moskau. In der NATO war das amerikanische Konfliktmanagement Gegenstand heftiger Kontroversen, insbesondere Kissingers Defcon-3-Alarm sowie die US-Kommunikationspolitik, wobei nicht zuletzt das Auftreten des damaligen amerikanischen NATO-Botschafters fur"