ISBN-13: 9783640990887 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,3, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach Ernst Troeltsch vollzog sich in Deutschland ein Prozess im Zeitraum von funfzig Jahren, bis es zu einer offenen Debatte uber die Problematik historisch-kritischer Hermeneutik kam. Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts kamen zunachst Personlichkeiten wie Ferdinand Hahn, Martin Hengel und Peter Stuhlmacher kritisch zu Wort. Im Laufe der Debatte stellten sich vor allem folgende Anfragen an die Exegese: Oft erachtete man die dis-tanzierte Herangehensweise an Bibeltexte als "atomistisch und zersetzend" . Gerade im pasto-ralen Kontext fuhrte dies zu Unsicherheiten im Umgang mit biblischer Literatur. Das Ziel, dem Leser durch die biblische Lekture die Reich-Gottes-Botschaft zu vermitteln, schien das Gegenteil zu erreichen, da man mit der sehr wissenschaftlich und akademischen kritisch-historischen Methode wenig in einer christlichen Gemeinschaft erreichen konnte. Der lebens-praktische Wert schien irrelevant zu werden. In heutiger Situation ist dennoch eine Art Apologie der historisch-kritischen Methode zu be-obachten, die sich auf folgende Argumente stutzt: Sie bietet Raum fur eine pluralistische Ar-gumentation biblischer Texte, kontrolliert durch historische Belege und vermeidet eine zu individualistische Auslegung durch Abwagung von Argumenten und Gegenargumenten. Auch diese Hausarbeit bedient sich historisch-kritischer Methoden zur Erschlieung einer lukanischen Parabel, die jedermann bekannt sein sollte: Das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Dabei wird eingrenzend der zweite Teil des Gleichnisses untersucht. Hier gilt es, nach einer ausfuhrlichen Darstellung des textkritischen Apparates die Verfassung einer eigenen Uberset-zung zu versuchen, sowie unter synchronen und diachronen Untersuchungen die Eigenarten des Textes herauszuarbeiten. Beim ersten Lesen von Lk 15,25-32 stellen sich bereits