ISBN-13: 9783656560968 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 26 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Volker, Note: 1,0, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (IfS), Veranstaltung: Das Eigene und das Fremde, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Multikulturelle Gesellschaft ist ein Kunstwort, mit dem der wachsenden Aufmerksamkeit gegenuber der Anwesenheit von Auslandern im vermeintlich homogenen deutschen Nationalstaat Rechnung getragen wird. Jurgen Mieksch, Kirchenvertreter, verwendete den Begriff 1980 in einem Thesenpapier zum ersten Mal anlasslich des Tags des auslandischen Mitburgers. Danach brachten alle politischen Parteien, kirchlichen Organisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen den Begriff aufs Tapet und in die offentliche Diskussion, da die Anwesenheit und der vermehrte Zuzug von Auslandern nicht mehr geleugnet werden konnte und auch der Bevolkerung ins Auge fiel. Die, fur viele Deutsche, provokante These von Deutschland als Einwanderungsland schlug hohe Wellen. Der Begriff erlebte einen ungeahnten Boom, da er aufgrund seiner Undefiniertheit Platz lie fur jedwede Inhaltsfullung und Grundlage war fur eine ausgesprochen unwissenschaftliche Diskussion auf breiter Ebene. Problematisch blieb jedoch nicht nur die fehlende Definition von Multikultureller Gesellschaft, sondern auch die Benutzung des Begriffs Kultur als Differenzierungskategorie. Zum einen war der Herdersche Kulturbegriff noch nicht in einem neuen Kontext untersucht worden, namlich dem einer globalen Gesellschaft; zum anderen leistete der unreflektierte Gebrauch der Kategorien Kultur und ethnische Herkunft einem Ordnungsprinzip Vorschub, das quasi nahtlos an die NS-Kategorien Rasse und Abstammung anschlieen konnte. Im Verlauf eines zwanzig Jahre andauernden offentlichen Diskurses lassen sich drei historische Phasen ausmachen: die Auftaktphase der Diskussion (1980-1983), die zweite Phase, in der sich verschiedene klare Argumentationslinien hinauskristallisieren (1988- 1990/91) und die dritte P