ISBN-13: 9783638796545 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 28 str.
ISBN-13: 9783638796545 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, FernUniversitat Hagen (Institut fur Neuere Deutsche und Europaische Literatur), 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer Lessings Nathan der Weise aufschlagt, findet als Untertitel den Eintrag "Ein dramatisches Gedicht in funf Aufzugen." Die Bezeichnung "dramatisches Gedicht" mutet seltsam an. Handelt es sich denn nun um ein Drama, oder um ein Gedicht? Gegen Mitte des Dramas wird der Leser bzw. Zuschauer nochmals mit solch einer Aufhebung der Gattungsgrenzen konfrontiert: Nathan der Weise erzahlt ein Marchen, oder, genauer gesagt, eine Parabel. Diese Abweichungen von der Poetik des Aristoteles, die im Drama des 18. Jahrhundert in vielerlei Hinsicht noch befolgt wurde, befremdeten die damaligen Rezipienten des Stuckes sicher noch mehr als die heutigen. Allerdings hat Lessing, der eine eigene Dramentheorie entwarf, in der er die traditionellen Formen erweiterte, diese Technik ganz bewut eingesetzt, denn sie steht in einem engen Zusammenhang zum Inhalt des Stuckes. Wenn eines der Leitthemen des Nathan der Streit zwischen Vertretern verschiedener Religionen um den rechten Glauben ist und hier verschiedene Menschengruppen miteinander in Kommunikation treten, warum sollte dann die Gattung Drama nur fur sich allein und ganz abgeschottet von anderen literarischen Gattungen den Rahmen bilden? Doch noch in anderer Hinsicht eignet sich die Einfugung der Parabel ganz besonders zur Untermauerung des Drameninhalts: Wenn Nathan eine Art Weisheitslehrer ist und den anderen Figuren Erkenntnisse uber religiose Problemstellungen vermitteln soll, dann drangt sich sofort der Vergleich mit Jesus Christus auf, der ebenfalls seine Lehren durch Parabeln (oft wohl falschlicherweise als Gleichnisse bezeichnet) veranschaulichte. Allerdings hat die Ringparabel in Nathan der Weise nicht lediglich die Funktion, durch einen bildhaften Vergleich das zu Erkennende noch einmal