ISBN-13: 9783638952248 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 152 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,0, Universitat Potsdam, 210 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Entsetzen beschrieb ein deutscher Journalist in der Frankfurter Zeitung vom 7. August 1913 seine im 2. Balkankrieg gewonnenen Erfahrungen: "Alle Minarets bis Adrianopel sind niedergelegt oder halb abgebrannt, alle Moscheen verwustet und meist als Stalle benutzt worden." Als Urheber dieser "Schandtaten" gegenuber der wehrlosen, turkischen Zivilbevolkerung benannte er die "bulgarische Soldateska und ihre viehischen Offiziere," deren Verhalten er nur als das "bulgarischer Hunnen" charakterisieren konne.1 Lediglich zwei Jahre spater schien das Bild der bulgarischen Soldaten in der deutschen Presse ein ganz anderes zu sein, wie ein Journalist im Dresdner Anzeiger vom 23. September 1915 feststellte. Er schrieb, " ...] da der Bulgare ein auerordentlich guter Soldat ist. Er ist tapfer, bedurfnislos, zah und ordnet sich leicht der militarischen Disziplin unter. Infolgedessen ist der Geist und die Disziplin sowohl der Offiziere wie der Truppe auerordentlich gut."2 Aber auch dieses positive Zeugnis war nur von kurzer Dauer. Bereits weitere drei Jahre danach schrieb der Journalist Karl Stein in der Rheinisch-Westfalischen Zeitung vom 8. Oktober 1918 uber die bulgarische Armee in einem ahnlichen Tenor wie das eingangs erwahnte Zitat: "Die demoralisierte bulgarische Soldateska brach in Makedonien und Altbulgarien ein, verbreitete hier eine starke Panik und verubte schwere Ausschreitungen."3 Diese drei Zitate verdeutlichen schlaglichtartig die gravierenden Umschlage in der deutschen Berichterstattung uber Bulgarien, seine Bewohner und sein Militar innerhalb von nur funf Jahren - von den "bulgarischen Hunnen" im August 1913 uber die "auerordentlich guten Soldaten" im September 1915 wieder zuruck zur "bulgarischen Soldateska" im Oktober1918. Nichtsdestotrotz stellt die Un