Wilhelm Löhe einer der "Kirchenväter" der lutherischen Kirche Bayerns hatte ein großes Seelsorgerliches Anliegen, das sich in seinem Schrifttum wie auch in den von ihm gegründeten Anstalten deutlich zeigt. Löhe, der von 1808 bis 1872 lebte, bekleidete die meiste Zeit seines Lebens eine einzige Pfarrstelle in dem kleinen Dorf Neuendettelsau in Franken. 1849 gründete er die "Gesellschaft für innere Mission im Sinne der lutherischen Kirche", 1853 wurde die "Missionsvorbereitungsanstalt von Nürnberg nach Neuendettelsau verlegt und 1854 die Diakonissenanstalt in Neuendettelsau gegründet, die schnell zu einem der größten Diakonissenhäusern in Deutschland anwuchs. Die diakonischen und missionarischen Unternehmungen der Neuendettelsauer Diakonie haben bis heute eine weltweite Dimension erreicht. Als Grundlage aller diakonischen Arbeit sah Löhe die persönliche Glaubenverbindung mit Christus, die sich in regelmäßigem Gebet äußert. Eine weite Verbreitung dieser Gedanken erreichte Löhe in der Pfarrerausbildung sowie durch seine pastoraltheologische Schrift: Der evangelische Geistliche.Um weitere Volksschichten zu erreichen, fasste Löhe schon in frühen Jahren den Plan einer Traktatgesellschaft zur Verbreitung christlicher Kleinschriften. Im Verbund mit mehreren Pfarrern aus der näheren Umgebung wurde diese in die Tat umgesetzt.