Daniel Casper von Lohenstein (d. i. bis 1670 Daniel Casper), 25. 1. 1635 Nimptsch (Schlesien) - 28. 4. 1683 Breslau. Der erbliche Adelstitel mit dem Prädikat von Lohenstein wurde dem Vater des Dichters, einem Nimptscher Ratsherrn und kaiserlichen Zoll- und Steuereinnehmer, erst 1670 verliehen. Der Sohn besuchte zunächst das Breslauer Magdalenengymnasium (1642-51), studierte dann von 1651 bis 1655 Jura in Leipzig und Tübingen und ließ sich nach einer Bildungsreise (Schweiz, Niederlande) 1657 als Anwalt in Breslau nieder. Nach einer kurzen Tätigkeit als Regierungsrat des Fürstentums Oels (1668-70) trat L. 1670 in den Dienst der Stadt Breslau, zunächst als Syndikus, ab 1675 als Obersyndikus, und führte in seiner Funktion als Rechtsberater des Rats der Stadt erfolgreiche diplomatische Verhandlungen in Wien. Sieht man von der Lyrik ab, so spiegelt L.s literarisches Schaffen v. a. seine politischen und historischen Interessen.
Volker Meid, geboren 1940, lehrte von 1970 bis 1982 als Professor für deutsche Literatur an der University of Massachusetts in Amherst/USA. Seither arbeitet er als freier wissenschaftlicher Schriftsteller; er ist Autor zahlreicher Studien und Monografien zur Literatur der frühen Neuzeit.