"... Cinephilie unter der Diktatur wird damit dem eigenen Anspruch gerecht und bedeutet für Forschende zur europäischen Filmgeschichte hoffentlich mehr als nur einen weiteren Eintrag in der Literaturliste. Doch auch für kommunikationswissenschaftliche Film-Laien verspricht die materialgesättigte Studie eine spannende und gehaltvolle Lektüre mit vielen Anknüpfungspunkten ..." (Dr. Thomas Wiedemann, in: Publizistik, Jg. 67, 2022)
Konzeptioneller Rahmen und Forschungsstand.- Vermittlung. Die 1950er Jahre.- Abgrenzung und Ausdifferenzierung. Die 1960er Jahre.- Alternative Perspektiven. Alltag der Filmklubs und cinéphile Akteure.- Kino, Raum und Zeit.
Fernando Ramos Arenas ist Associate Professor für europäische Filmgeschichte am Department für Kunstgeschichte der Universidad Complutense in Madrid.
Diese Studie analysiert aus komparativer Perspektive die Filmkultur in Spanien und der DDR zur Zeit der Neuen Kinos. Fern von klassischen westeuropäischen Zentren nahmen in diesen Jahren Filmenthusiasten (Filmklubmitglieder, Filmkritiker und -studenten, Archiv- und Festivalbesucher...) an einer Erneuerungswelle transnationalen Charakters teil, die eine Reaktion auf die traditionellen, oft mit staatlichen Initiativen verwobenen Filmlandschaften postulierte. Trotz politischer Einschränkungen wurde die Filmkultur in beiden Diktaturen zu einem lebendigen Feld, das intensiv in die Vergangenheit schaute, sich international neu verortete und über Kino mit einer bis dahin nicht gekannten Intensität debattierte. Dieses Buch rekonstruiert diese Geschichte auf der Grundlage von Archivmaterialien unterschiedlicher Provenienz, Interviews mit Zeitzeugen sowie der Analyse der wichtigsten Publikationen der Zeit und bietet somit einen innovativen Beitrag, der unseren Blick auf die Geschichte der europäischen Filmkultur grundlegend erweitern soll.
Der Autor
FernandoRamosArenas ist Associate Professor für europäische Filmgeschichte am Department für Kunstgeschichte der Universidad Complutense in Madrid.