ISBN-13: 9783640126156 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 30 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin, Veranstaltung: PS Chinesische Malerei - Werkimmanente Analyse, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits im Altertum war in China die Natur Gegenstand aufmerksamer Beobachtungen. Im Gegensatz zu anderen Landern, in denen das Ma aller Dinge der Mensch war, uber dessen Bild Lebensempfindungen und Vorstellungen von der Welt wiedergegeben wurden, avancierte im Reich der Mitte, gepragt von ausgedehnten Berg- und Flusslandschaften die Natur zum Gegenstand religioser Verehrung und philosophischen Erfassens. Beeinflusst von der Beziehung zur Natur wie zu einem riesigen Kosmos, von dem der Mensch ein kleiner Teil ist, bildete sich das kunstlerische Bewusstsein in China heraus. Das Handeln des Menschen und seine geistige Tatigkeit wurden an der Natur gemessen. Die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur entwickelte sich zu einem komplizierten, genau ausgearbeiteten asthetischen System. Infolge der Entdeckung des asthetischen Wertes der Natur, entstand in China ein raumliches Denken, welches nicht von der Zentralperspektive bestimmt wurde, aber viel fruher als in anderen Landern die Herausbildung des selbststandigen Genres der Landschaftsmalerei bewirkte, das viele Jahrhunderte lang im kunstlerischen Leben der Gesellschaft fuhrend war. Die chinesischen Landschaftskompositionen wurden von der Luftperspektive (Vogelperspektive) bestimmt. Es fehlt ein einheitlicher Ausgangspunkt, der Raum dehnt sich gleichsam nach oben aus. Die Berggipfel, die man aus der Vogelperspektive sieht, streben in den Himmel, die Menschen, Hutten und Waldpfade verlieren sich in den Weiten der Natur. Exemplarisch ist Chang Hungs Bild "Clearing after Snow on the Ling-yen Hills." Die chinesische Landschaftsdarstellung, "shanshui" (Berge und Gewasser) genannt, ist ihrem Wesen nach symbolisch und trachtet danach, die Einheit und Unendlichkeit des Universums wiederzugeben.