ISBN-13: 9783836676533 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 176 str.
Case Management als eine Methode der Sozialen Arbeit wird seit vielen Jahren in der Altenhilfe zur Unterstutzung von Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf sowie deren Angehorigen eingesetzt. Mit Hilfe dieses Methodenansatzes sollen bedarfsgerechte Pflege- und Versorgungssettings gemeinsam mit den Betroffenen entwickelt, eingebunden und koordiniert werden. Dies soll unter anderem dazu beitragen, dem Grundsatz von ambulanter vor stationarer Pflege gerecht zu werden und entspricht somit auch dem vielfachen Wunsch Pflegebedurftiger, in den eigenen vier Wanden versorgt zu werden. Hierbei werden auch pflegende Angehorige in den Blick genommen, die durch Entlastungsangebote in ihrer Pflegearbeit unterstutzt werden konnen. In Deutschland gab es bis 2009 kein flachendeckendes Beratungsangebot mit implementiertem Case Management. Jedoch gibt es regionale Projekte zur Umsetzung dieses Ansatzes, die vielfach auf eine jahrelange Erfahrung zuruckblicken konnen. Neben den vielen positiven praktischen Erfahrungen mit dem Methodeneinsatz, stellte sich die Frage nach deren Finanzierung auf Projektebene und damit einhergehend nach deren Wirksamkeit. Wie kann Case Management also in der Praxis zum einen im Prozessverlauf einzelfallbezogen evaluiert werden und welche Gesamtaussagen zu deren Wirksamkeit konnen daraus abgeleitet werden? Diese Fragen sind nicht nur mit Blick auf die bisherigen Angebote von Case/Fallmanagement von Bedeutung, sondern erhalten mit dem Rechtsanspruch auf Pflegeberatung nach 7a SGB XI seit 01.01.2009 eine besondere Brisanz. Hier haben Hilfs- und Pflegebedurftige erstmals einen Rechtsanspruch gegenuber Ihrer Pflegekasse, ein Fallmanagement im Sinne des Case Managements zu nutzen. Eine Evaluation dieser Einzelfalle und die Uberprufung der Gesamtstruktur nach der Implementation werden am Ende des Entwicklungsprozesses der Beratungslandschaft fur Menschen mit Pflegebedarf stehen.