ISBN-13: 9783656176121 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 30 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Musikwissenschaft und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Bruckners Symphonisches Schaffen als absolute Musik zu bezeichnen, scheint eine gesicherte musikwissenschaftliche These zu sein. Im Komplex aus der herrschenden Asthetik der Romantik, der Schopenhauerschen Philosophie und mageblich durch E.T.A. Hoffmann gepragten "Metaphysik der Musik," Hanslicks Idee einer "reinen, absoluten Tonkunst," den "Neudeutschen" um Wagner und der Programmatik eines Liszt und Berlioz, sowie der Stellung an der Spitze der Avantgarde von Bruckners Musik zu seinen Lebzeiten, wurde das Oeuvre von der Forschung uberwiegend in ein Feld geruckt, das sich programmatische Interpretationen verbittet. Dennoch ist die Existenz eines Programms - eine genauere Klarung des Begriffs wird noch zu unternehmen sein - namentlich zur Vierten und Achten Symphonie nicht zu leugnen. Dass diesen durch ihren fragmentarischen Charakter und ihren Eklektizismus so mancher Aspekt abgeht, der allgemein als notwendig fur die Bezeichnung der Programmusik erachtet wird, berechtigt keineswegs dazu, diese Tatsache mehr oder weniger unter den Tisch zu kehren, wie es in der Bruckner-Forschung nur allzuoft geschehen ist. Ganz im Gegenteil muss das "Programm" gerade dann, wenn es sich nicht in eingebrachte Denk- und Kompositionsmuster einfugt und daher weitere Fragen aufwirft, fur die Interpretation Berucksichtigung finden. So wird sich auch zeigen, dass Bruckners literarische Hinterlassenschaft sehr wohl signifikative Bedeutung fur eine Deutung der Achten Symphonie besitzt, zwar nicht als wortliche Bedeutungszuweisung - aber als ideengeschichtliches Dokument.