René König (1906-1992) war ein international renommierter Soziologe und Anthropologe und einer der Wiederbegründer der Soziologie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war Professor für Soziologie und tätig an der Universität zu Köln.
Die vorliegende Edition von Briefen porträtiert René König in seinen biographischen Bezügen und der Vielfalt seiner Beziehungen. Persönlichkeit, Interessen, Intentionen und Sichtweisen treten ebenso hervor wie Lebensstationen und Lebensumstände.
Der erste Teilband umfasst Briefe von 1919 bis 1953. Die frühen Briefe an die Mutter dokumentieren die Studienjahre in Wien, Berlin und Paris, Lektüren, Begegnungen und Lebenskonflikte des jungen Mannes. Dem politischen Einschnitt von 1933 folgt 1937 die Entscheidung zur Emigration in die Schweiz.
Der zweite Teilband dokumentiert die Zeit in Köln und zahlreiche wissenschaftliche Projekte, die das Gesicht des Fachs Soziologie in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft mit prägen werden. In diese Zeit fallen Gastprofessuren in den USA, Forschungen über die Navajo, das Partnerschaftsprojekt mit der Universität Kabul, Reisen in Europa und Asien. Hinzu kommen gesellschaftliche und politische Interventionen, Kontakte zu Intellektuellen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, zu Freunden und Weggefährten. Ab Mitte der 1970er Jahre findet René König seinen zweiten Lebensmittelpunkt in Italien.
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Mario König und Oliver König