"Roost schließt mit seiner Untersuchung eine Forschungslücke. Bislang sind Branding Center lediglich unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet worden. Die soziologische Analyse dieses Gegenstandes im Hinblick auf städtische Interessen ist neu. Es kommt hinzu, dass diese Analyse äußerst kritsch erfolgt und wichtige Ergebnisse zutage fördert, die im übrigen auch für die Stadtplanungspraxis von Bedeutung sind. Die Rekonstruktionen der Planungsverfahren lesen sich spannend und geben tiefe Einblicke in das machtvolle Handeln von Markenkonzernen. Insgesamt kann die Argumentation des Verfassers voll überzeugen." Soziologische Revue, 3-2010
Branding Center als neue Form der Stadtproduktion - Freizeit- und Handelseinrichtungen als Mittel der Unternehmenswerbung - Die SONY-Corporation: Strategien eines global agierenden Konzerns - Sony-Projekt Aqua City in Tokyo - Sony-Bauten in drei Kontinenten - Branding Center als planerische Herausforderung
Dr.-Ing. Frank Roost lehrt Städtebau an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund.
Global agierende Markenkonzerne errichten immer häufiger Showrooms, Flagship Stores und Firmenmuseen, die ihnen als dreidimensionale Werbung dienen. Vor allem in den Metropolen prägen solche als Branding Center bezeichneten Bauten zunehmend das Stadtbild. Am Beispiel von Projekten der Sony Corporation in Berlin, San Francisco und Tokyo untersucht der Autor, wie die globalen Marketingstrategien der Konzerne und die lokalen planerischen Konzepte bei dieser neuen Form der Stadtproduktion zusammenwirken. Dabei stellt er den Zusammenhang mit dem globalisierungsbedingten Wandel der Produktions- und Konsummuster dar, bestimmt den Stellenwert der imageorientierten Investitionen für die Stadtentwicklung und zeigt die Handlungsspielräume im planerischen Umgang mit den Branding Centern.